piwik no script img

Torben Becker sichtet die sozialen Bewegungen der Stadt

Die Ereignisse der letzten Tage verstören: Neonazis zogen mit der vermeintlichen Gesellschaftsmitte Hand in Hand marodierend durch Chemnitz, der Gegenprotest war unterlegen und die Polizeistrategie äußerst fragwürdig. Diese Qualität des manifestierten Rechtsradikalismus offenbart die Vernetzung und Mobilisierungspotenzia­le rechter Organisationen in Sachsen und darüber hinaus. Jetzt gilt es den Rassist*innen und Neonazis weder die Straße noch die Diskurse zu überlassen. Auf www.taz.de/bewegung erfahren Sie Wissenswertes zu Gegenprotesten, Terminen und anderen Veranstaltungen.

Dennoch: Das übergreifende Terminthema für die kommende Woche ist anders gelagert. Was hat sich in Berlin beispielsweise seit der großen Mietenwahnsinn-Demo von letztem April getan? Heute findet im SO36 die 6. Kiezversammlung gegen Verdrängung statt. Mit der Demo, bei welcher die Versammlung eine entscheidende Initiierungsrolle spielte, wurde ein starkes Zeichen gesetzt, doch muss nun darüber geredet werden, wie bezahlbarer Wohn- und Gewerberaum tatsächlich geschaffen werden kann. Zusätzlich werden mögliche Protestvorbereitungen zu Seehofers geplantem Mietengipfel am 21.9. diskutiert (30. 8., Oranienstraße 190, 19.30 Uhr).

Insbesondere in Kreuzberg spitzt sich die Wohnungsnot zu. Vermehrt sind auch Gewerberäume von der Verdrängung betroffen – linke Projekte wie die Meuterei, die kleine nichtkommerzielle Alternativen bieten, haben es besonders schwer. Am Freitag beginnt ein zweitägiges Kiezfest, damit sich die Nachbarschaft im Reichenbergerkiez um die Meuterei kennenlernen und vernetzen kann. Bis Samstagabend stellen sich Initiativen vor, es gibt Redebeiträge, Diskussionen, Musik und Essen (31. 8./1. 9., Reichenberger Str. 58, 18 Uhr/14 Uhr).

Am Samstag treffen sich viele der Initiativen auf der Straße, um gegen die kapitalistische Stadtentwicklung zu protestieren. Auf dem Ora­nienplatz wird gegen den geplanten Google-Campus in Kreuzberg demonstriert, da vermutet wird, dass dieser als weiterer Gentrifizierungskatalysator wirken wird (1. 9., Oranienplatz, 14 Uhr).

Außerdem wird im Herbst in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg die Bebauung der letzten Freiflächen am Rummelsburger See mit Wohnungen, Büros und einem kommerziellen Aquarium beschlossen. Auch hier soll Wohn- und Erholungsraum kommerzieller Nutzung weichen. Auf einem Rundgang wird mit Betroffenen über mögliche Alternativen gesprochen (1. 9., S-Bahnhof Rummelsburg, 14 Uhr).

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen