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Torben Becker sichtet die sozialen Bewegungen der Stadt

Sie könnten beinahe den Eindruck bekommen, dass diese teils kolumnistische Terminübersicht vorwiegend antifaschistische Kämpfe im Blick hat. Und ja, das ist richtig, denn viele von ihnen geben kritische Impulse für eine emanzipierte Zivilgesellschaft. Sie verbinden antirassistische mit herrschaftskritischen und antisexistische mit antikapitalistischen Positionen – wirksame Gegengewichte also zur rechtspopulistischen Xenophobie und dem Rückzug auf vermeintlich nationale Werte.

Am 18. August ist ein Nazigroßaufmarsch zum Gedenken an Rudolf Heß, Hitlers sogenannten Stellvertreter, in Spandau geplant. Längst organisiert sich der Gegenprotest, denn der von Neonazis bundes- und europaweit beworbene Aufmarsch ist kein randständiges Einzelphänomen. Unter dem Deckmantel einer vermeintlichen Gesellschaftsakzeptanz rechtskonservativer Positionen nutzen rechtsradikale Kameradschaften und Parteien wie Die Rechte, NPD oder der III. Weg solche Events, um Einigkeit zu demonstrieren und sich zu vernetzen. Um dies zu verhindern, gibt es wie beispielsweise heute in der Baiz eine von der Gruppe North East Antifa (NEA) ausgerichtet Informationsveranstaltung. Unter dem Titel „Der Rudolf-Heß-Marsch – Comeback eines Nazievents?“ erläutern Aktivist*innen Hintergründe zu diesem Tag, untersuchen die Verbindungen rechtsradikaler Organisationen und erörtern aktionistische Gegenstrategien (2. 8., Schönhauser Allee 26a, 20 Uhr).

Die antifaschistische Gegenbewegung manifestiert sich jedoch nicht ausschließlich in Konfrontation mit Nazi-Aufmärschen. Es geht vielmehr darum, Verantwortung für die gleichberechtigte Gesellschaftsteilhabe aller zu übernehmen. Dafür war die Seebrücke ein starkes Symbole der letzten Wochen. Unermüdlich organisieren Menschen bundesweit Seebrücken-Demonstrationen, um gegen menschenverachtende Abschottungspolitiken zu protestieren. Im Freiland in Potsdam findet heute ein offenes Planungstreffen für eine solche Demonstration am 13. August statt, um damit auch Menschen im Schatten des Sanssouci-Idylls zu erreichen (2. 8., Friedrich-Engels-Straße 22/Potsdam, 18 Uhr).

Am Samstag wird im Kino Lichtblick mit einer Kinderärztin, die bei Seawatch mithilft, und dem Team & Regie des Filmes „Deckname Jenny“ über die notwendige Verteidigung des Rechts auf Flucht gesprochen. Am Beispiel des Films und dem Engagement bei Seawatch wird darüber gesprochen, dass der Punkt, aktiv zu werden, vielleicht schon überschritten ist. Doch wie wird man am besten aktiv? (4.8., Kastanienallee 77, 20 Uhr).

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