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Ton, Steine, Scherben: Archäologen legen Hüttendorf im Wendland frei

Archäologen versuchen, die Geheimnisse uralter Zivilisationen zu lüften: Welchem Zweck diente Stonehenge und wie stellte man die Uhr von Stein- auf Bronzezeit um? Wie epd gestern berichtete, bekommen es Altertumsforscher der Uni Hamburg bald mit einer besonders rätselhaften Hochkultur zu tun. Im Rahmen eines Promotionsstipendiums soll das versunkene Hüttendorf der „Republik Freies Wendland“ bei Gorleben ausgegraben werden. Der befestigte Stadtstaat am Bohrloch 1.004 beherbergte zu seiner Blütezeit im Frühjahr 1980 n. Chr. bis zu 1.000 Atomkraftgegner und galt Kritikern als Ausbund späthippiesker Dekadenz, Bewunderern aber als Beweis einer hoch entwickelten Protestkultur auf deutschem Boden. Erste Funde scheinen vielversprechend: So legten die Forscher einen fossilierten Aktivisten frei, der aber weiterhin jede Zusammenarbeit mit dem Schweinesystem ablehnt, ferner wurde eine noch intakte Schwitzhütte entdeckt. Bislang verschollen blieb jedoch das sagenumwobene Plenum aus Marmor, das als Allerheiligstes in der Ortsmitte vor sich hin schwafelte.

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