piwik no script img

Tödliche Randale im Hausflur

■ Betrunkener Angreifer brach Wohnungstür seines Nachbarn auf / Der stach zu

Es begann mit lautstarker Randale im Treppenhaus und endete tödlich - für einen unbeteiligten Nachbarn. In der Nacht zum Samstag kam gegen 0:40 Uhr betrunken ein 36jähriger Arbeitsloser nach Hause in die Neustädter Delmestraße, fand vermutlich seine Schlüssel nicht, drückte auf verschiedene Klingeln des Mehrfamilienhauses und pöbelte, als ihm schließlich jemand geöffnet hatte, im Hausflur herum. Schließlich trat und schlug er die Wohnungstür eines 41jährigen Flugzeugbauers im selben Hause ein. Nachbarn alarmierten die Po

lizei, die das Drama aber nicht mehr verhindern konnte.

Weil der Betrunkene drohte, er werde seinen Nachbarn erschlagen, sobald er ihn fände, flüchtete der in sein Bad und schloß sich dort ein. Der Arbeitslose holte sich aus dem Keller einen Hammer und brach die Badtür tatsächlich auf und stürzte sich auf seinen Nachbarn. Womit er nicht gerechnet hatte: Der bedrohte Flugzeugbauer hatte sich in seiner Angst inzwischen ein Küchenmesser ins Bad geholt und sich dort wieder verbarrikadiert. Die Männer kämpften miteinander,

ein Stich mit dem Messer traf den Randalierer in die Brust, und er fiel sieben Stufen tief die Treppe hinunter. Der Notarzt stellte den Tod fest.

„Wahrscheinlich Notwehr“, vermutet die Polizei, die den bedrohten 41jährigen Flugzeugbauer nach den Vernehmungen gleich wieder nach Hause schickte. Er stand nicht unter Alkoholeinfluß. Ob der Angreifer an dem Messerstich in die Herzgegend oder letztlich an den Folgen des Sturzes starb, muß eine Obduktion noch klären.

S.P

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen