Todesstrafe in den USA: Doppel-Hinrichtung in Arkansas

Erstmals seit 2000 wurden im US-Bundesstaat Arkansas zwei Hinrichtungen durchgeführt. Laut Behörden drängt bei den insgesamt acht geplanten Exekutionen die Zeit.

Die Gesichter der beiden zum Tode verurteilten Männer

Jack Jones, links, und Marcel Williams wurden am Montag hingerichtet Foto: ap

LITTLE ROCK ap | Zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 hat der US-Staat Arkansas zwei zum Tode verurteilte Häftlinge an einem Tag exekutiert. Marcel Williams wurde am Montag um 22.33 Uhr (Ortszeit) für tot erklärt, 17 Minuten nach der Injektion einer Giftspritze. Zuvor am Abend, um 19.20 Uhr, war Jack Jones in der gleichen Zelle hingerichtet worden.

Williams war nach der Vergewaltigung und Tötung einer Frau 1994 zum Tode verurteilt worden. Auch Jones hatte eine Frau vergewaltigt und umgebracht. In seiner letzten Erklärung teilte dieser mit, dass ihm sein Verbrechen leid tue. Er entschuldigte sich bei der Tochter des Opfers, die bei dem Angriff 1995 verletzt worden war.

Die Häftlinge hatten vorher vergeblich versucht, die Vollstreckung der Urteile auszusetzen. Sie hatten argumentiert, die Prozedur könne aufgrund ihrer Erkrankungen wie Diabetes und Fettleibigkeit besonders schmerzhaft sein.

Nach der ersten Hinrichtung stellten Williams' Anwälte einen Notfallantrag. In diesem wurde angeprangert, dass es bei Jones‘ Exekution Probleme gegeben habe. Beispielsweise sei 45 Minuten lang erfolglos versucht worden, die Spritze in den Nacken einzustechen – bis der Einstich schließlich an anderer Stelle vorgenommen worden sei. Jones habe außerdem nach Luft geschnappt. Zunächst war die Hinrichtung ausgesetzt worden, doch im Laufe des Abends wieder aufgehoben worden.

Ursprünglich hatte der Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, für einen Zeitraum von elf Tagen vier Doppel-Exekutionen angesetzt. Bei den acht geplanten Hinrichtungen drängte die Zeit, weil ein für die Prozedur benötigtes Medikament Ende April abläuft. Die ersten drei von ihnen wurden jedoch durch Gerichtsentscheidungen vorläufig ausgesetzt. Am vergangenen Donnerstag war die erste Hinrichtung erfolgt, am kommenden Donnerstag ist eine weitere geplant.

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