Todesstrafe in den USA: Hinrichtung Nummer 20
Roderick Nunley ist für den Mord an einem 15-jährigen Mädchen in Missouri hingerichtet worden. Obwohl er geständig war, saß er über 20 Jahre in der Todeszelle.
Insgesamt gab es damit in den USA in diesem Jahr bislang 20 Exekutionen. Die Hälfte davon wurde in Texas ausgeführt. Nunley ist der sechste Insasse, der seit Jahresbeginn in Missouri hingerichtet wurde.
Ann Harrison wartete am 22. März 1989 in Kansas City auf den Schulbus, als Nunley mit seinem Komplizen Michael Taylor in einem gestohlenen Wagen an ihr vorbeifuhr und sie entführte. Im Haus von Nunleys Mutter wurde das jünge Mädchen anschließend missbraucht, vergewaltigt und anschließend mit Stichen in den Bauch und Hals getötet. Drei Tage später wurde ihre Leiche im Kofferraum des gestohlenen Autos entdeckt.
Beide Männer wurden 1991 zum Tode verurteilt. Taylor wurde bereits 2014 hingerichtet.
„Obwohl er offen vor Gericht seine Schuld zugegeben hat, hat es 25 Jahre gedauert, um ihn in die Hinrichtungskammer zu bekommen“, kritisierte der Generalstaatsanwalt von Missouri, Chris Koster, das Vorgehen im Fall Nunleys. „Nunleys Fall bietet ein Paradebeispiel dafür, warum die Gesellschaft so frustriert über ein System ist, das zu schwerfällig geworden ist.“
Vor seiner Exekution wollte Nunley keine letzten Worte sprechen. Auf seinen Wunsch hin waren keine Zeugen bei der Hinrichtung dabei. Zuvor hatte er sich am Dienstag bereits von seiner Tochter und einem geistigen Beirat verabschiedet. Allerdings wurde die Exekution vom Vater, Onkel und zwei Freunden der Familie des Mädchens verfolgt.
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