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Todesopfer bei Knastrevolte

London (taz) - Die Knastrevolte im Strangeways-Gefängnis von Manchester, die am Sonntag begann, hat ein erstes Todesopfer gefordert. Der 46jährige Derek White, der eines Sexualdelikts beschuldigt wurde und in Untersuchungshaft saß, ist am Dienstag an den Kopf- und Brustverletzungen gestorben, die ihm von Mitgefangenen beigebracht wurden. Der Vater eines anderen Untersuchungshäftlings berichtete, sein Sohn habe gesehen, daß sechs Sexualstraftäter von revoltierenden Gefangenen mit Bettlaken erhängt worden seien. Acht Wärter wurden Dienstag nacht bei dem Versuch, das Gefängnis zu stürmen, verletzt. Die Gefangenen kontrollierten auch am vierten Tag des Aufstands noch einen Teil des Gefängnisses. Ihre Zahl ist allerdings auf 39 geschrumpft. Ursprünglich hatten 1.500 Häftlinge an der Revolte teilgenommen und den Knast systematisch zerstört. Die Gefangenen - viele in erbeuteten Wärteruniformen versammelten sich gestern wieder auf dem Gefängnisdach und verhandelten mit der Polizei. Gefängnisdirektor Brendan O'Friel bezeichnete den Aufstand als „Explosion des Bösen“ und „Orgie der Gewalt“. Es sei der schlimmste Zwischenfall in der an Revolten gewiß nicht armen Geschichte britischer Gefängnisse, fügte O'Friel hinzu.

RaSo

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