Tod in israelischer Haft: Palästinenser nach Hungerstreik tot
Ein palästinensisches Mitglied der Terrororganisation Islamischer Dschihad ist in israelischer Haft gestorben. Militante feuern Raketen auf Israel.
Der 45-Jährige hatte seinen Hungerstreik kurz nach seiner Festnahme am 5. Februar begonnen. Bereits nach früheren Festnahmen war er mehrfach in einen Hungerstreik getreten, darunter 2015 für 55 Tage. Seinerzeit protestierte er damit gegen seine Verhaftung im Rahmen der sogenannten Verwaltungshaft, bei der Verdächtige ohne Anklage oder Prozess auf unbestimmte Zeit festgehalten werden.
Nach Angaben des israelischen Gefängnisdienstes wurde dieses Mal wegen „Beteiligung an terroristischen Aktivitäten“ gegen Adnan ermittelt. Eine medizinische Behandlung während des juristischen Verfahrens habe er abgelehnt. Er sei am frühen Dienstag bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden und in ein Krankenhaus gebracht worden. Dort sei sein Tod festgestellt worden.
Die vom Gazastreifen aus abgefeuerten Raketen seien auf freier Fläche eingeschlagen, erklärte das israelische Militär. Es sei kein Schaden entstanden. Der Islamische Dschihad erklärte, er werde seinen Kampf fortsetzen. Palästinensische Gruppen riefen am Dienstag im Gazastreifen, in Jerusalem und Städten im Westjordanland zu einem Generalstreik auf und sprachen von einem Tag „allgemeiner Trauer“.
Über 1.000 Personen in Verwaltungshaft
Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsgruppe HaMoked werden in Israel aktuell mehr als 1.000 Palästinenser ohne Anklage oder Prozess festgehalten, die höchste Zahl seit 2003. In den vergangenen Jahren sind mehrere Palästinenser in israelischer Verwaltungshaft aus Protest in längere Hungerstreiks getreten. In vielen Fällen wurden sie schließlich freigelassen, nachdem sich ihr Gesundheitszustand deutlich verschlechtert hatte. Keiner war bislang in Gewahrsam verstorben, viele erlitten aber irreparable neurologische Schäden.
Israel rechtfertigt die umstrittene Verwaltungshaft damit, dass sie Anschläge verhindern helfe und so gefährliche Extremisten festgehalten werden könnten, ohne aus Sicherheitsgründen belastendes Material preiszugeben. Palästinenser und Menschenrechtsgruppen kritisieren, das System werde missbraucht und verhindere einen fairen Prozess.
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