Tod im kubanischen Knast: Herzinfarkt statt Amnestie

Ein hungerstreikender Starftäter stirbt im Gefängnis. Menschenrechtler sind empört, da der Tod hätte vermieden werden können. Der Häftling war von einer Großamnesie ausgenommen.

Das Graffito ist frisch, in Vorfreude auf die Amnestie im Vorfeld des Papstbesuches gemalt. Bild: reuters

HAVANNA afp | In Kuba ist ein hungerstreikender Straftäter nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten im Gefängnis einem Herzinfarkt erlegen. Der 46-jährige René Cobas sei am Sonntag im Gefängnis von Boniato in der Provinz Santiago de Cuba gestorben, teilte Elizardo Sánchez, Vorsitzender der offiziell verbotenen, aber von der Regierung in Havanna tolerierten Kubanischen Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung (CCDHRN) der Nachrichtenagentur afp am Montag mit.

Cobas gehörte demnach zu einer Gruppe von etwa 20 Gefangenen, die vor einigen Tagen aus Protest gegen ihren Ausschluss von einer Amnestie für fast 3.000 Gefangene in den Hungerstreik getreten waren.

Sánchez sagte, der Tod des Häftlings hätte wahrscheinlich vermieden werden können. Der Gefangene habe bereits am 30. und 31. Dezember Symptome eines Infarkts gespürt. Ärzte hätten seine Verlegung ins Krankenhaus empfohlen, doch die Gefängniswärter hätten nicht auf den Rat gehört. Die Behörden seien aufgefordert, eine Untersuchung des Vorfalls einzuleiten.

Das Amtsblatt der kubanischen Führung hatte vergangene Woche die "vollständige und endgültige" Amnestie für 2.991 Häftlinge vermeldet. Der kubanische Staatschef Raúl Castro hatte die Amnestie am 23. Dezember angekündigt.

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