Tipps zum Energiesparen: Waschlappen war gestern
Politiker*innen wollen Bürger*innen mit Empfehlungen aus dem eigenen Leben zum Stromsparen animieren. Acht Tipps, die dabei noch fehlen.
Die Energiekrise bringt Politiker:innen aller Parteien dazu, Bürger:innen ungefragt Tipps zum Strom- und Wassersparen zu geben. Bilder werden in unseren Köpfen ausgelöst, die wir nie haben wollten: Winfried Kretschmann, der zum Waschlappen rät; Daniel Günther, der jetzt auf die Sauna verzichtet; Saskia Esken, die nur kalt duscht, wenn es unbedingt sein muss; Robert Habeck, der oberstreberhaft noch nie fünf Minuten lang geduscht hat.
Wie spart man aber Strom fernab vom Badezimmer? Unsere Tipps:
Essen vom Vortag nur halb warm aufwärmen: Ist gut fürs Klima und unsere Energiespeicher sowie magenfreundlich. So lebt sich’s länger. Und schont auch den Geldbeutel.
Apropos Essen: Al dente war gestern, künftig Spaghetti nur noch fünf Minuten kochen. Spart Zeit, trainiert die Zähne.
Nicht nur für Schaufenster, sondern auch für private Wohnträume gilt: Nach der Dämmerung bleibt das Licht aus. Wer über unvorhergesehene Couchtische stolpert, trägt am Folgetag die Schienbeintrendfarben der Sparer*innen: Blau und Grün.
Wer sein Handy und andere digitale Geräte nur einmal wöchentlich lädt, kann nicht nur die Beantwortung unliebsamer Mails aufschieben, sondern bekommt den viel beschworenen Digital Detox gratis dazu.
Übernachten im Büro. Jede:r kennt sie: Sofas, die auf der Arbeit nie jemand benutzt. Das ist Ihre Chance. Schlafsack einpacken, Familie gleich mit, dann wird es abends nicht so langweilig. Und fürs Fernsehen einfach den Strom vom Arbeitgeber anzapfen.
Und wenn Sie dann schon auf der Arbeit sind, denken Sie dran: Kopierer und Drucker zählen in den Büros zu den größten Stromfressern. Wer sie hin und wieder mal ausschaltet, ist nicht nur Klimaqueen, sondern kann auch den nervigen Kolleg*innen einen kleinen Streich spielen.
Machen Sie es wie die Promis, und setzen Sie auf den Wet Look. Ventilator aus und schwitzen, bis die Haare triefen. Dann streng nach hinten bürsten, Selfie schießen und ab damit auf Instagram – die Likes sind gesichert. Neben Fame wartet schon bald auch eine kürzere Stromrechnung auf Sie.
Radio und Fernseher aus! Einfach selber Nachrichten, Hörspiele und Serien inszenieren – so ganz in echt, eventuell sogar mit Vorhang. Auch die Nachbar*innen freuen sich über eine Einladung und bringen vielleicht unaufgepopptes Popcorn mit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen