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TierquälereiHungernde Hummer

Die Tierschutzorganisation Peta hat Strafanzeige gegen den Handelskonzern Metro gestellt. In der Bremer Filiale sollen lebend gehaltene Hummer verhungert sein. Metro dementiert.

Mit zusammengebundenen Scheren können Hummer nicht fressen. Bild: dpa

Gegen den Handelskonzern Metro ist gestern Strafanzeige wegen Tierquälerei gestellt worden. Die Tierrechtsorganisation Peta beschuldigt Metro Cash & Carry, ein Unternehmen der Metro Group, in den Verkaufsräumen eines Großmarktes in Bremen lebend gehaltene Hummer verhungern zu lassen. "Die Hummer werden aus den USA oder aus Kanada importiert und bekommen bis zu ihrem Tod nichts mehr zu essen", sagt Meeresbiologin Tanja Breining von Peta. Es sei möglich, dass die Hummer wochenlang übereinander gestapelt gehalten würden - ohne Nahrung, damit ihre Exkremente nicht den Boden der Becken verschmutzten.

Nach Aussage von Peta würden in einem Becken dreißig bis fünfzig Hummer gehalten. "Da Hummer Einzelgänger sind und in dieser Enge schnell aggressiv werden, werden ihnen die Scheren zusammengebunden", erklärt Breining. Es sei sogar schon vorgekommen, dass Hummer sich gegenseitig auffraßen. Dafür drehten sie gemeinsam den Schwächsten der Gruppe auf den Rücken und fraßen ihm die Beine ab.

Drei Zeugen, die anonym bleiben möchten, hätten den Hinweis gegeben, sagt Peta. Metro Cash & Carry weist die Vorwürfe zurück. Bei der Hummerhaltung habe der Konzern bereits vor Beginn der Vermarktung Kontakt zu Veterinärbehörden und Tierschützern aufgenommen. Die Märkte würden zusätzlich zu den staatlichen Kontrollen auch regelmäßig von unabhängigen Instituten geprüft.

Nach Auffassung der Tierschützer ist die Hummerhaltung bei Metro ein extremer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Dort steht, dass Tiere - auch Nutztiere wie Hummer - angemessen ernährt und untergebracht werden müssen. Peta fordert, dass die Bremer Behörden Metro ein Haltungsverbot für Hummer auferlegen.

Lebendhummer verkauft Metro vor allem an Kunden aus dem Hotel-, Gaststätten- und Cateringgewerbe. "Wir entsprechen dem Wunsch nach Lebendfisch, solange dieser nicht unter Artenschutz steht und er auf Grundlage der Tierschutzrichtlinien gefangen und gehalten wird", sagt René Beutner, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Metro Cash & Carry. Das treffe auch auf Schalen- und Krustentiere zu. Tanja Breining dagegen meint: "Jeder, der in die Becken schaut, empfindet Mitleid mit den Tieren."

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1 Kommentar

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  • F
    FMH

    Wieder einmal bezeichnet die taz Peta als eine "Tierschutzorganisation". Ich glaube etliche echte Tierschutzorganisationen würden sich darüber beschweren.

    Peta ist eine Tierrechtsorganisation, welche glaubt, Tieren sollten die gleichen Rechte wie Menschen zukommen und gleichzeitig jedoch tausende Haustiere, welche sie in ihren Auffangstationen in den USA aufnimmt einschläfert. Heuchlerisch ist das nicht -sie sind ja keine Tierschützer, ihrer Ansicht nach ist das ethisch-, aber zum fürchten, da sie ja Mensch und Tier rechtlich auf eine Stufe stellen wollen...

     

    Ich bin der Ansicht, dass Peta mit ihrem zu recht schlechten Ruf aktiven Tierschutz verhindert. Sobald ihr Name irgendwo auftaucht, hören viele Leute gar nicht mehr hin, da die meisten ihrer Forderungen lächerlich und extremistisch sind. Wie Beispielsweise jene, einen Ort Names Fischen im Algäu in "Wandern" umzubenennen. Schließlich ist Fischen ja Mord. Naja, dadurch bekommen diese Schreihälse eben immer wieder eine Plattform.