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BONNAPARTTicker lügen nicht...

■ ... aber sie verdrehen die Wahrheit manchmal gewaltig

Wer die Bedeutung eines Themas schmälern will, läßt am besten dementieren, was überhaupt nicht behauptet wurde. Nach diesem uralten Journalistentrick verfuhr am Donnerstag die 'Deutsche Presseagentur‘ (dpa). Am Nachmittag hatte die taz den Nachrichtenagenturen eine Vorabmeldung ihrer gestrigen Titelgeschichte über das Planungspapier des Bonner Verteidigungsministeriums zur künftigen „out of area“-Rolle der Bundeswehr übersandt. Gegen Abend schickte das Bonner 'dpa‘- Büro dann eine Meldung über die Ticker, die so begann: „Für die deutschen Streitkräfte gibt es nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums keine neue Geheimdoktrin. Ein Sprecher des Ministeriums wies am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der 'Tageszeitung‘ (taz) kategorisch zurück...“

Von „Geheimdoktrin“ war in der taz-Vorabmeldung jedoch nicht die Rede. Im weiteren Verlauf des 'dpa‘-Berichts werden dann Passagen aus dem Hardthöhenpapier zitiert — allerdings nur die völlig unumstrittenen, in denen die bisherigen Aufgaben der Bundeswehr beschrieben werden. Die zahlreichen Formulierungen, die sich auf eine künftige weltweite Rolle der Bundeswehr beziehen, auf „deutsche Sicherheitsinteressen“ an der „Aufrechterhaltung des freien Welthandels und dem Zugang zu strategischen Rohstoffen“, auf „Gefährdungen“ aus Nordafrika sowie Nahem und Mittlerem Osten — all diese Stellen nahm 'dpa‘ offensichtlich nicht zur Kenntnis. azu

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