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Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Alles“, heißt es zur Einstimmung auf das Klangwerkstatt-Festival, „beginnt mit dem Blick über den eigenen Tellerrand.“ Denn von wo sonst, „wenn nicht von dort, sollen der Geschmack, die Erfahrungen und Erkenntnisse jenseits der eigenen Suppe kommen?“ Wobei man sich das mit dem Tellerrand und der Suppe jetzt aber schon als Appetitanreger für die Ohren vorstellen muss, denn schließlich geht es bei dem am Freitag beginnenden und bis 17. November dauernden Festival um Musik. Präziser: Neue Musik. Bei der diesjährigen Ausgabe ist „Weite“ das Thema des Festivals, das traditionell auch die Förderung des musikalischen Nachwuchses besonders im Auge hat. Weite will dabei, aufs Knappste, so verstanden sein: „Alles, was nicht eng ist.“ Gespielt wird in der Villa Elisabeth und im Kunstquartier Bethanien. Dabei sei – um im Suppenbild zu bleiben – mal vor allem auf die am Sonntag startende Tafelmusik-Reihe im Bethanien verwiesen: Mittagskonzerte mit Imbiss und musikalischen Überraschungen mit dem Ensemble JungeMusik. Der Eintritt ist frei. Und wer da unbedingt den Suppenkaspar spielen will …

… dem ist bei so einem Getrotze (Nein! Ich esse meine Suppe nicht!“) wahrscheinlich auch nicht mit Pop zu helfen.

Wobei man zu dem Pluckern und Pochen von Kreidler gar nicht unbedingt Pop sagen muss. Man darf es auch Düsseldorfer Tribalismus nennen. Tricky Minimalismus, funky verdichtet. Ein Kraftwerk für die Jetztzeit. 25 Jahre Bandbestehen gilt es zu feiern und das neue, gerade erschienene Album „Flood“ – heute am Donnerstag im Arkaoda (Karl-Marx-Platz 16, 21 Uhr, 22 €).

Corridor kommen aus Montreal, Kanada, und singen auf Französisch zu einem leicht psychedelisch weggetretenen Powerpop, was eigentlich mit dem Dösen und der Kraft ein nicht auflösbarer Widerspruch ist, der aber von den toll karussellfahrenden Gitarren einfach nicht beachtet wird. Am Samstag im Westgermany (Skalitzer Str. 133, 21 Uhr, 10 €).

Und weil Khana Bierhood aus Thailand kommen, könnte man deren Musik natürlich schlicht Thai-Pop nennen. In Thailands Hitparaden ist das allerdings eher nicht zu finden. Die Band klingt, als hätte man was von den Byrds, den Beatles oder einen Garagenrock durchs Telefon auf Kassette aufgenommen, die dann, zur psychedelischen Verfeinerung, noch etwas in der Sonne liegengelassen wird. So aber passt dann halt der thailändische Molam-Funk prima dazu. Das aktuelle Album „Strangers from the Far East“ ist bei dem auf Asiatisches spezialisierten Label Guruguru Brain erschienen, Khana Bierhood spielen am Dienstag im Urban Spree (Revaler Str. 99, 21 Uhr, 13 €).

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