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Themenwoche Soziale Gerechtigkeit 16.-22.08.2021 Solidarität statt „Klassenkampf“

Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer – aber wie können wir die herrschenden Verhältnisse verändern und diese Unterschiede überwinden? Eine Themenwoche zum Kampf zwischen Arm und Reich.

11.08.21 | Deutschland gehört zu den reichsten Staaten der Welt – und trotzdem sind viele Menschen hierzulande arm. Etwa 16 Prozent und damit rund 13,2 Millionen Personen lebten im Jahr 2020 laut Statistik unterhalb der Armutsgrenze.

Ihnen gegenüber stehen erhebliche Vermögenszuwächse bei den Reichen. 45 Familien besitzen geschätzt mehr Vermögen als die ärmere Hälfte der deutschen Bevölkerung zusammen. Manche Mittelschichtmilieus haben heute deutlich mehr Einkommen als vor 15 Jahren.

Die unteren Einkommensschichten, darunter viele Menschen mit Migrationshintergrund, konnten an diesen Zuwächsen aber nicht teilhaben, sagt der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung.

Themenwoche Soziale Gerechtigkeit

Deutschland gehört zu den reichsten Staaten der Welt – und trotzdem sind viele Menschen hierzulande arm. Kann nationale Politik ausgleichen? Wird die kommende Bundestagswahl etwas ändern? Schaffen wir es, das Klima zu schützen und dabei keine Abstriche bei der sozialen Gerechtigkeit zu machen? Die taz-Themenwoche zur Sozialen Gerechtigkeit sucht Antworten.

Lebenslang ausgesorgt

Der Reichtum ist aber nicht nur finanzieller Natur. Wer mehr Geld hat lebt länger und gesünder, ist besser gebildet und bis zu einem gewissen Grad auch glücklicher als Arme. Wer aus einem wohlhabenden Elternhaus kommt, hat mehr Chancen auf Bildung, auf Vermögen, auf materielle Sicherheit ein Leben lang.

Die Globalisierung hat dabei den Blick auf reich und arm geweitet. Wer heute in Deutschland zur obersten Mittelschicht gehört, der kann immer noch US-amerikanische Superreiche aus den Digitalbranchen beneiden, die das zweihunderttausendfache besitzen.

Aber die irakische Flüchtlingsfamilie, die in zwei Zimmern im Heim in der Nähe wohnt, erinnert gleichzeitig daran, dass es vor allem die weltweite Lotterie des Geburtsortes (also der Staatsangehörigkeit) ist, die über den persönlichen Wohlstand entscheidet.

Die kommenden Gerechtigkeitsfragen

Wie kann die deutsche Politik in den Fragen von Ungleichheit und Gerechtigkeit als ausgleichende Kraft wirken? Wie wird die kommende Bundestagswahl die Weichen stellen für die großen Verteilungsprobleme und Gerechtigkeitsfragen der nächsten Jahre?

Wen wird es treffen, dass die öffentlichen Kassen nach der Pandemie leergefegt sind? Schaffen wir es, das Klima zu schützen und dabei keine Abstriche bei der sozialen Gerechtigkeit zu machen?

Für die Berichterstattung der taz sind diese Fragen seit jeher wichtig. Doch die anstehende Bundestagswahl bietet uns einen guten Anlass, den Themenkomplex soziale Gerechtigkeit mit einer eigenen Themenwoche noch einmal gesondert in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken.

Themenwoche und taz Talk

Ab dem 16. August 2021 beleuchtet die taz-Themenwoche „Klassenkampf“ die Unterschiede zwischen Arm und Reich, die unser Zusammenleben so drastisch beeinflussen. Wir untersuchen, wie und wo diese Unterschiede uns prägen und wie wir künftig eine gerechtere Gesellschaft gestalten könnten.

Und wir diskutieren live im taz Talk mit der Soziologin Silke van Dyk über die wachsende soziale Ungleichheit und wie diese sich überwinden ließe – Titel des taz Talks: „Klassenkampf von oben“. (bd, fre, fs)

„Klassenkampf“ – die taz Themenwoche zu Sozialer Gerechtigkeit, vom 16.-22.08.2021 auf taz.de, in der taz App und in der gedruckten taz.