■ beiseite: Theaterspott
Das muß man sich mal vorstellen. Sie freuen sich auf einen anregenden Theaterabend im renommierten Schloßpark-Theater mit William Shakespeares „Viel Lärm um nichts“, und dann sowas. Noch bevor es richtig losgeht, müssen Sie etwas überstehen, was wirklich auf keine Kuhhaut geht und nur selten und nicht in allen Theatern zu sehen ist. Auweia. Ob das gut geht? Ende März wird das Autohaus Eduard Winter einen live gespielten Werbespot auf die Bühne bringen.
Klar, Schauspielhäuser haben Finanzprobleme, aber ob solche Theaterspots einen Weg aus der finanziellen Krise weisen, ist hier wirklich fraglich. Jedenfalls wird wohl auch dieses Joint Venture zwischen Heribert Sasse und dem Autohaus Eduard Winter so zustandegekommen sein. Aber wie sich die Pressemitteilung so liest, hat der Intendant sich und seinem Theater wahrscheinlich einen Bärendienst erwiesen. Denn der Werbespot des Autohauses Winter, das ab sofort einen Vierundzwanzig-Stunden-Werkstattdienst anbietet, ist einfallslos und wirklich nicht auf der Höhe der Zeit. Eine überlebensgroße Frau wird auf der Bühne von einem Trupp professioneller Mechaniker „repariert“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
