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■ ScheibengerichtThe Last Dance Orchestra

Lost For Words (33-Records WM 105 – Vertrieb: Canzone, S-Bahn-Bogen 583, Uhlandstraße, 10623 Berlin)

Als Mike Adcock vor Jahren seinen Kunstdozentenjob an den Nagel hängte, um sich ganz der Musik zu widmen, wollte ihm das College ein Abschiedsgeschenk machen. Er wünschte sich ein Buch über „Cajun-Music“. Was er bekam, war ein Werk über „Cage and Music“ – womit die Bandbreite seiner musikalischen Vorlieben umrissen ist. Seither sind weitere Koordinaten hinzugekommen. Nach einigen turbulenten Jahren als Bandleader von Accordions Go Grazy hat Adcock ein Kompositionsstudium bei Gavin Bryars absolviert, das deutliche Spuren in seinem aktuellen Projekt hinterlassen hat. Das Last Dance Orchestra ist der lose Zusammenschluß einer handverlesenen Schar von Musikern, die Adcocks Kompositionen zur Aufführung bringen.

Deutlicher als zuvor kommt das Interesse an den Ideen von Erik Satie und seiner „Musique d'ameublement“ (Musik als Möblierung) zur Geltung. Mit behutsamen Arrangements, in denen ein zarter Streichersatz den Klang prägt, setzt er kleine Melodien in Szene, die fast beiläufig wirken und erst bei genauerem Hinhören ihr Geheimnis verraten. Ein Faible für plebejische Musik ist allgegenwärtig. Ob Cajunklänge aus Louisiana oder norwegische Fiedelmelodien – Adcocks Kompositionen wirken wie Transparenzpapier, durch das die unsichtbare Folkmusik der Welt hindurchscheint.

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