piwik no script img

Teures Glück der Erde

■ Die Stormarner Gemeinde Tangstedt will eine Steuer auf Reitpferde erheben

Die Gemeindevertretung von Tangstedt (Kreis Stormarn) hat als erste Kommune in der Bundesrepublik am Mittwoch abend prinzipiell die Einführung einer „Reitpferdesteuer“ beschlossen. Auf Antrag der SPD-Fraktion hätten die Vertreter der SPD, der Bürgergemeinschaft und der FDP dafür, die der CDU allerdings dagegen gestimmt, teilte der SPD-Fraktionsvorsitzende Reinhold Hinz gestern mit.

Zunächst müsse nun eine entsprechende Satzung erarbeitet werden. Als mögliche Belastung nannte Hinz 200 Mark pro Jahr und Reitpferd. Bäuerliche Arbeits- und Zuchtpferde sollen nicht besteuert werden.

In dem in unmittelbarer Nähe Hamburgs liegenden Tangstedt gibt es nach Schätzungen von Hinz rund 400 Reitpferde, wobei viele nicht angemeldet seien. Zudem sei mit einer weiteren Zunahme zu rechnen, da weitere Bauanträge für Pferdeställe und Reiterhöfe vorlägen.

Die Gemeinde hat nach Angaben von Hinz mit 30 Kilometern Länge eines der größten Reitwegenetze in Norddeutschland, dessen Instandhaltung 50.000 Mark jährlich koste. Mit der Abgabe könne ein Teil dieser Summe von den Reitern, den Verursachern von Schäden, wieder eingenommen werden. Allerdings müsse geprüft werden, ob der Verwaltungsaufwand höher sei als eine mögliche Steuer. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen