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Teure liebe Sünde

München (AP/taz) – Gegen Zahlung von Geldbußen hat das Landgericht München am Mittwoch das Strafverfahren wegen Pornographie-Verdachts gegen drei Verantwortliche der Erotiksendung „Liebe Sünde“ eingestellt.

Es sei von „geringer Schuld“ auszugehen, erklärte die Große Strafkammer mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft. Der Programmleiter der Sendereihe, die spät abends auf Pro 7 ausgestrahlt wird, soll 15.000 Mark Buße zahlen. Der frühere Moderator Matthias Frings und die zuständige Redakteurin wurden mit 12.500 bzw. 5.000 Mark zur Kasse gebeten.

Nach einem Befangenheitsantrag der „Liebe Sünde“-Anwälte gegen den Richter wurden sich alle Beteiligten schnell einig. Es lohne sich wegen der allenfalls auszusprechenden Geldstrafen nicht, einen Gang zum Bundesgerichtshof zu riskieren, begründete der Richter die Einstellung des Verfahrens. Er meinte, die Beiträge des Sex- Magazins bewegten sich in einem „Grenzbereich“.

Sowohl ein Sprecher von Pro 7 als auch der frühere Moderator Frings bedauerten gegenüber der taz, daß es nicht zu einer grundsätzlichen Klärung der Pornofrage gekommen sei (das heißt, wie explizit die Informationsbeiträge bebildert werden dürfen). Sie zeigten sich aber angesichts der Tatsache, daß ein mehrinstanzliches Verfahren jahrelang hätte dauern können, auch froh darüber, „daß das Ding vom Tisch ist“ (Pro 7).

Die schnelle Beendigung des Verfahrens hängt angeblich nicht mit dem möglichen negativen Einfluß auf Werbekunden zusammen. Der Pro 7-Sprecher: „Den Schaden hatten wir ja sowieso schon.“

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