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■ Abergläubische Frauenmörder:Teufelsaustreibung

Kairo/Peking (dpa/AFP/taz) – Bei einer „Teufelsaustreibung“ hat ein ägyptischer Arzt eine 28jährige Epileptikerin zu Tode geprügelt. Der verhaftete Exorzist hatte nach einem Bericht der Kairoer Tageszeitung Al Akhbar von gestern fälschlicherweise einen „Dschin“, einen bösen Geist, im Nervensystem der jungen Frau als Ursache für ihr Leiden diagnostiziert. Bei seiner Vernehmung hat sich der Arzt schuldig bekannt, seiner Patientin eine „Überdosis“ mit einem Schläger verabreicht zu haben, nachdem der Geist sich mit einer milderen Therapie nicht habe vertreiben lassen. In islamischen Ländern praktizieren viele Wunderheiler Exorzismus unter Berufung auf den Koran, demzufolge „Dschinis“ Menschen heimsuchen. In dem irrsinnigen Glauben, einen bösen Geist zu töten, hat ein 23jähriger Chinese seine eigene Frau im Schlaf erstochen. Den Berichten einer Tageszeitung der Provinz Henan zufolge gab der Ehemann an, die Stimme Gottes habe ihm aufgetragen, den Geist zu töten. In Wahrheit hing der Haussegen des jungen Paares schon kurze Zeit nach der Trauung vor einem Jahr schief, weil die Frau sich mit dem Aberglauben des Mannes nicht abfinden konnte.

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