piwik no script img

■ TennisVom Zug überrollt

Das Favoritensterben in Flushing Meadow geht weiter: Jüngst von der Seuche betroffen – Jim Courier und Boris Becker. Letzterer verlor gegen den Schweden Magnus Larsson, „einen Gegner, gegen den ich normalerweise nicht verliere“. Es war wieder einmal nicht mit Kategorien der Normalität zu messen, was der Leimener, welcher seit zweieinhalb Jahren keinen Grand-Slam-Titel mehr gewinnen konnte, veranstaltete. Vor allem die ersten beiden Sätze dürften ihn nachhaltig beschäftigen: „Was ich in der ersten Stunde getan habe, hat nichts mit Tennis zu tun.“ In eine Statistenrolle drängte ihn der Sechzigste der Weltrangliste. Becker kam sich vor, als ob ihn ein Zug überrollte. Als er sich im dritten Satz zum Mitspielen entschloß, war es für eine Wende zu spät. Bei den US Open in New York bestimmen nun Spieler das Geschehen, die keiner auf der Rechnung hatte: Magnus Larsson, der in diesem Jahr erst sein sechstes Hartplatz-Turnier bestreitet, oder sein Viertelfinal-Gegner Wally Masur. Der 30jährige machte aus einem 0:5-Rückstand im fünften Satz gegen Jamie Morgan nach Abwehr mehrerer Matchbälle ein 7:5. Ebenfalls im Viertelfinale steht bei seiner US- Open-Premiere auch der Ukrainer Andrej Medwedew, der nun auf den Cedric Pioline trifft. Der Franzose hatte für den Sturz des Top- Favoriten Jim Courier gesorgt. Pioline, der zuvor Mats Wilander ausgebremst hatte, dominierte das mittelmäßige Spiel eindeutig.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen