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Tennis-Yips

■ Anna Kurnikowa trotz Doppelfehlerflut in der 3. Runde der Australian Open

Melbourne (dpa) – „Können wir nicht mal über was Nettes sprechen“, flehte Anna Kurnikowa, nachdem alle Fragen der Journalisten in der Pressekonferenz sich mit dem Thema Aufschlag beschäftigten. Ob sie einen Psychologen bemüht habe, mußte sie sich fragen lassen. „Nein, warum sollte ich?“ gab sie trotzig zurück, überzeugend klang das nicht.

Die 17jährige leidet unter einer Krankheit, deren Name extra für sie erfunden werden mußte – „Tennis-Yips“, in Anlehnung an einen Begriff aus dem Golf, der eine Zitterhand beim Putten beschreibt. Kurnikowa zittert beim Aufschlag: Bei den Australian Open unterliefen ihr im mit 1:6, 6:4, 10:8 gewonnenen Zweitrundenspiel gegen Miho Saeke (Japan) nicht weniger als 31 Doppelfehler. In ihren letzten sieben Matches schaffte es Kurnikowa insgesamt 147mal nicht, das 26,368 Quadratmeter große Aufschlagfeld zu treffen. Ein Durchschnitt von 21 Doppelfehlern pro Match, sogar für Hobbyspieler niederschmetternd. Selbst Tennishistoriker wissen von keiner vergleichbaren Doppelfehlerserie zu berichten. Ein gewisser Gerald Patterson machte zwar 1927 im australischen Finale 29 Doppelfehler, mußte aber auch doppelt so viele Spiele absolvieren. Kurnikowas nächste Gegnerin Andrea Glass ist nicht gerade böse über das Leiden der Russin: „Das ist sicher ein guter Zeitpunkt, um gegen sie zu spielen.“

Erheblich besser als bei Kurnikowa funktionierte gestern der Aufschlag von Thomas Haas. Der 20jährige brachte das Publikum in Melbourne zur Verzweiflung, als er dessen 17jährigen Liebling Lleyton Hewitt mit 4:6, 6:4, 6:3, 6:4 aus dem Turnier beförderte. Ebenfalls in Runde drei sind Nicolas Kiefer, der 6:2, 7:5, 7:6 (9:7) gegen Cecil Mammit (USA) gewann, und Steffi Graf, die nach schwachem ersten Satz noch mit 4:6, 6:1, 6:2 gegen die Österreicherin Barbara Schwartz siegte und nun auf Mary Joe Fernandez (USA) trifft. Ausgeschieden ist Hendrik Dreekmann nach dem 6:4, 2:6, 6:7 (5:7), 2:6 gegen Todd Martin (USA).

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