: Tennis-Queens
Die beste und unspektakulärste Tennisspielerin der Welt hat wieder einmal zugeschlagen: Martina Hingis. Die Schweizerin gewann ges-tern das Turnier am Hamburger Rothenbaum in gewohnt lässiger Manier. Ohne Esprit und Leidenschaft, aber zielbewusst und erfolgreich fegte sie in 79 Minuten Finalgegnerin Arantxa Sanchez-Vicario aus Spanien mit 6:3 und 6:3 vom Platz. Zur Belohnung für ihren langweiligen Auftritt besitzt sie nun 87.000 Dollar mehr. Doch noch wichtiger als der Siegerscheck war der zwölffachen Dollar-Millionärin aber die Rückeroberung von Platz eins der WTA-Weltrangliste, den sie an Lindsay Davenport aus den USA hatte abgeben müssen.
Den Wachwechsel auf dem Tennis-Thron hatte die 19-Jährige allerdings schon tags zuvor vollzogen. Seit dem 6:3, 6:2-Halbfinalsieg gegen Deutschlands aktuelle Tennis-Queen Anke Huber schwingt sie nun wieder das Zepter der tristen Monarchie. Dem Deutschen Tennis Bund (DTB) wird's egal sein, schließlich durfte er mit 55.800 Zuschauer sich über einen neuen Rekord freuen. Selbst bei schönem Wetter wollten die Menschen Tennis sehen, schließlich waren die Eintrittskarten nur wenig teurer als die Tickets für die Freibäder. nor
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