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Tempodrom zum xten –betr.: „Tempodrom-Pläne rauschen durch Kühlturm“, taz vom 25. 5. 99

Ohne ein ökologisches Konzept macht das „neue Tempodrom“ am Anhalter Bahnhof keinen Sinn. Schon das eklige PVC-Dach von Frei Otto hat mit Ökologie wenig zu schaffen. Hier hilft eventuell nur ein Dach aus Hanffaser aus Zehdenick, mit auflaminierter Solaranlage. Mit dem „Reichtum“ findet nun auch langsam der Größenwahn den Weg in die „Kulturinstitution“ Tempodrom. Falls die Stiftungsrunde es noch nicht gemerkt hat, normale Hallen oder Locations gibt es mittlerweile genug in Berlin. Die Frage nach der tragfähigen Ökonomie eines solchen Gebäudes ist bisher von keinem der Akteure glaubwürdig beantwortet worden. Bisher war das Tempodrom-Zelt ein besonders kostengünstiger Veranstaltungsort, darin lag der besondere Reiz für die Konzertveranstalter. Wie teuer sollen die Eintrittskarten in der Zukunft werden? Nicht nur die Beschaffenheit des Baugrundes am Anhalter Bahnhof lassen Zweifel aufkommen, ob das der richtige Ort sein wird. Vielleicht sollte man das ganze an das Spreeufer hinter der East Side Gallery verlegen, als Brücke zwischen Friedrichshain und Kreuzberg, integriert in einen Spreeuferpark. Ohne die Umsetzung eines symbolhaften ökologischen Anspruchs wird das Tempodrom zumindestens bei mir seine Akzeptanz verlieren. Arno Paulus, ehemaliges Mitglied der Ideenwerkstadt Tempodrom 93/96

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