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„Tempo 0“ bei Ozon-Verdacht

■ „Robin Wood“ will drastische Einschränkung des Verkehrs

Eine neue Variante des Streits um Tempolimits bei Ozon haben gestern die UmweltschützerInnen der Organisation Robin Wood angeregt: Mit der Forderung nach „Tempo 0 bei Ozonalarm“ protestierten sie in dreizehn deutschen Städten gegen die „direkte Verantwortung der AutofahrerInnen“ für den Sommersmog und wollten zeigen, „wie einfach eine wirksame Sommersmogbekämpfung sein kann“. An die Mahnung, die Blechkiste lieber stehenzulassen, hielt sich auf der Stadtautobahn am Sachsendamm, wo „Robin Wood“ im allmorgendlichen Verkehrsstau die Plakate aufhängte, natürlich niemand.

Die diskutierten Ozonverordnungen – einschließlich der gestern in Bonn verabschiedeten – sind nach Meinung der UmweltschützerInnen allesamt unzureichend. Die Gründe: Der vorgesehene Grenzwert von 240 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft sei zu hoch, er solle bei höchstens 120 Mikrogramm liegen; die verabschiedete Verordnung sehe zu viele Ausnahmen von den Fahrverboten vor und schließe Tempolimits und vorbeugende Fahrverbote aus. Diese aber brauche es, um das Ansteigen der Ozonkonzentration zu beschränken.

Nach Meinung von Robin Wood soll gegen den Autoverkehr im Sommer drastisch vorgegangen werden: Schon bei Wetterlagen, die ein Ansteigen der Ozonwerte auf über 120 Mikrogramm vermuten lassen (also in einem warmen Sommer alle paar Tage), soll für den nächsten Tag ein „generelles großräumiges Fahrverbot für Kraftfahrzeuge aller Art ab 0 Uhr“ ausgesprochen werden. Ausnahmen davon soll es nur für Ver- und Entsorgefahrten und für den ÖPNV geben. Bernhard Pötter

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