■ Telegramm: Kohl rügt Rühe und deutet Frauenwehrpflicht an
Köln/Bonn (AFP/AP) – Bundeskanzler Kohl hat wegen Indiskretionen im Streit über den Wehretat 1997 Verteidigungsminister Volker Rühe öffentlich scharf gerügt. Kohl sagte gestern in Köln, ohne Rühe namentlich zu nennen, er mißbillige „diese Form von Indiskretionen, die hier von Ressorts und aus anderen Kreisen betrieben wird“. Der Kanzler fügte hinzu: „Die Bundesregierung ist ein Team, und jeder in diesem Team muß das begreifen. Und wer das nicht begreift, wird es schwer haben, in der Bundesregierung seinen Job zu machen.“ Kohl versicherte, auch bei Rühes Etat werde es mit Sicherheit keine Kürzungen geben, die die Existenz der Bundeswehr bedrohten. Zugleich deutete Kohl an, daß möglicherweise auch mit einer Wehrpflicht für Frauen zu rechnen sei. Der Anstoß könnte „aus Gründen der Gleichheit“ vom Bundesverfassungsgericht kommen, meinte der Kanzler.
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