■ Telegramm: Bau-Boß wegen Preisabsprachen in Haft
München (dpa) – Der verhaftete Vorstandsvorsitzende der Philipp Holzmann Bauaktiengesellschaft Süd, Dieter Schneider, soll durch illegale Preisabsprachen am Bau einen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe angerichtet haben. Die genaue Schadenssumme werde noch geprüft, sagte der Münchner Oberstaatsanwalt Manfred Wick. Insgesamt gehe es um Bauaufträge der Öffentlichen Hand im Wert von knapp 300 Millionen Mark. Die Ermittlungen beziehen sich auf den Bau der U-Bahn in München, die Errichtung von Klärwerken in Oberbayern und Vorhaben beim Autobahnbau. Durch die Absprachen sei der Wettbewerb aufgehoben worden. Der jeweilige öffentliche Auftraggeber mußte überhöhte Preise bezahlen. Schneider (54) war den Angaben zufolge bereits am Mittwoch nach einer Vernehmung durch die Sonderabteilung für organisierte Korruption der Staatsanwaltschaft verhaftet worden. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Die Preisabsprache- Kartelle mit anderen Unternehmen soll Schneider bereits vor seiner Zeit bei Holzmann in seiner früheren Tätigkeit als Hauptniederlassungsleiter der Baufirma Strabag und später als Geschäftsführer der Radmer-Bau AG (München) organisiert haben.
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