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■ TelegrammSchauspielerin Camilla Spira gestorben

Berlin (dpa) – Die Berliner Schauspielerin Camilla Spira ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Im Verlauf ihrer Karriere drehte Spira mehr als 50 Kinofilme, darunter mit Curd Jürgens „Des Teufels General“ (1952) und mit Martin Held „Rosen für den Staatsanwalt“ (1959). Sie selbst bezeichnete sich gerne als „bürgerliche Dame“ oder „schauspielernde Soubrette“. Die Schauspielerin jüdischer Herkunft erhielt bei Machtantritt der Nationalsozialisten Spielverbot. Mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern ging sie 1938 ins Exil in die Niederlande und später in die USA. 1943 war Spira mit ihrer Familie in das Konzentrationslager Westerbork deportiert worden. 1947 kehrte die Familie nach Berlin zurück. Während sich ihre Schwester Steffie als Mitglied der Kommunistischen Partei für eine Schauspielerkarriere in der DDR entschied, feierte Camilla Spira ein Comeback in der Bundesrepublik. Im Herbst 1990 erzählten die ungleichen Schwestern bei der Vortragsreihe „Berliner Lektionen“ von ihrem bewegten Leben.

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