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Telefonhochzeit

■ Mannesmann und Veba knüpfen gemeinsam ein Telefonnetz

Düsseldorf (dpa) – Die Deutsche Telekom muß sich warm anziehen, wenn in zwei Jahren das Telefonmonopol fällt. Nach dem Motto, Einigkeit macht stark, knüpft die private Konkurrenz an neuen Netzen. Nachdem die Energiekonzerne RWE, VEW und Veag in der vergangenen Woche den Aufbau einer gemeinsamen Netzgesellschaft angekündigt hatten, zogen am Mittwoch Mannesmann und Veba nach. Sie gaben gestern die Unterzeichnung einer Absichtserklärung bekannt: Ein gemeinsames Unternehmen soll bundesweit ein aus Glasfaser- und Richtfunkstrecken bestehendes Transportnetz für Dienste der Telekommunikation bereitstellen.

Der Geschäftsführer von Mannesmann Eurokom, Peter Broß, gibt sich zuversichtlich: „Davon wird auch der Verbraucher profitieren.“ Tatsächlich kommt Mannesmann, im Mobilfunk mit seinem D2-Netz bereits fest im Markt etabliert, die Allianz mit Veba sehr gelegen.

Wie Thyssen Telecom, inzwischen bei der Bewerbung um die Telekommunikationsaktivitäten der Deutschen Bahn mit der Münchner Viag AG verbandelt, verfügen die Mannesmänner über keine eigenen Leitungen. Mit der Veba haben sie sich einen finanzstarken Partner geangelt, der die Infrastruktur besitzt.

Inzwischen hat sich in der Branche die Erkenntnis durchgesetzt, daß der deutsche Telekommunikationsmarkt für fünf Unternehmen zu eng wird. Bei einem Marktvolumen von 100 Milliarden Mark zur Jahrtausendwende wird die Telekom mit rund 80 Prozent nämlich Platzhirsch bleiben. RWE-Pressechef Thomas Klante: „Wenn sich fünf prügeln, wird für den einzelnen nicht viel übrigbleiben.“

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