Technologiepark-Erweiterung-Süd: OHB baut aus

■ Neues Bürogebäude an Universitätsallee

„Im Kosovo-Krieg haben wir ganz blind dagestanden“,sagt Prof. Manfred Fuchs, Chef der Firma „OHB System GmbH“. Wir, das ist Deutschland und im Grunde ganz Europa, und im Foyer seiner Firma steht das Gerät, das uns beim nächsten Mal „sehend“ machen soll: „SAR-Lupe“ heißt es. Ein kleiner Satellit, etwa zwei Meter hoch die Schüssel, die von ihrer Umlaufbahn die permanent fotografiert und Bilder von einem Meter Auflösung zur Erde funkt. Das haben bisher nur die Amerikaner, erklärt Fuchs, sie haben ihre Informationen den europäischen Partnern nicht gegeben. Mit einem eigenen Satelliten-System wollen die europäischen Militärmächte gleichziehen.

Und Fuchs kann ihnen dabei helfen. Im Foyer stehen neben „SAR-Lupe“ drei andere kleine Satelliten, die die OHB-Gruppe gebaut hat und die derzeit zur Datenkommunikation um die Erde fliegen. Im Weltraumlabor werden „Racks“ stehen, die bei Fuchs gebaut wurden. Auf den LKW-Flotten namhafter Transporten stehen die „TIPS“-Ortungssysteme, Geschäftsführer der Tochter aus der Fuchs-Gruppe ist Sohn Marco Fuchs. Tochter Fuchs ist mit dem Bau des erweiterten Geschäftshauses im Technoplogiepark beschäftigt, für den gestern feierlich der Grundsein gelegt wurde. Und Frau Christa Fuchs hat die Finanzen der „Fuchs-Gruppe“ fest im Griff, wenn der Chef mal wieder abzuheben droht in seinem unternehmerischen Tatendrang.

Die Fuchs-Gruppe ist das Vorzeige-Projekt im Bremer Technologiepark. Am Anfang waren es zwölf Mitarbeiter, Frau Fuchs hatte eine Pumpen-Firma übernommen. Das erste Projekt in Richtung Weltraum waren „Kapsel“-Versuche: Ein Ballon lässt eine Kapsel aus 43 Kilometer Höhe fallen, bis sie aufgefangen wird in 20 Kilometer Höhe, hat die Wissenschaft 60 Sekunden Schwerelosigkeit zur Verfügung. Sozusagen der Vorläufer des Fallturms.

Heute guckt Firmenchef Fuchs stolz auf gut 60 Millionen Mark Umsatz, den die 312 Mitarbeiter erwirtschaften, und das repräsenntative Fimengebäude an der Universitätsallee. 10.000 Quadratmeter sollen im Neubau dazukommen. Als Ulrich Nölle anrief und erzählte, dass er gleich daneben baut, da fragte Fuchs sofort: „Wird das auch schön?“ Nölle hat einen guten Architekten, das zerstreute sofort jede Sorge.

Ein wenig stolz zeigt Fuchs das Plakat, das vor seinem Arbeitszimmer im Flur hängt und den Raketenstart in Kapustin-Tar in Russland zeigt. Blau war die Spitze der Rakete, die einige der OHB-Satellitensystem hochgeschossen hat, weil blau die CI-Farbe der Fuchs-Gruppe ist. K.W.