piwik no script img

■ Mit der Urlaubskasse auf Du und DuTauschen - aber wo?

Daß Geld umtauschen Geld kostet, ist jedem, der mal im Ausland war, bekannt. Aber aufgepaßt: es kann noch teurer werden. Ausländische Währungen werden nicht bei jeder Bank zum gleichen Preis gehandelt. Nehmen wir den Escudo. Am 13. Juli 1987 um 14 Uhr kosteten 100 Escudos bei der Berliner Volksbank 1,75 DM, bei der Berliner Commerzbank hingegen nur 1,50 DM. BHI, BfG und Sparkasse lagen dazwischen. Der Escudo wies von den nachgefragten Währungen Pesetas, italienische Lire, norwegische Kronen und griechische Drachmen die herbsten Differenzen beim Verkaufspreis auf. Pesetas und Lire handeln die Banken weitgehend zu identischen Preisen, wohlmöglich, weil sie kontinuierlicher nachgefragt werden. 100 Drachmen tauschte die BfG für 1,62 DM, die Berliner Volksbank für 1,80 DM. 100 norwegische Kronen wurden zur selben Stunde mit 28,30 DM bei der BHI und 28,15 DM bei der BfG verkauft. Daß bestimmte Banken generell teurer wären als andere, muß daraus nicht zwingend abgeleitet werden. Aber ein Tagesdevisenvergleich vor dem Umtausch größerer Summen ist offenbar geboten. Dieses Phänomen ist auch dem Referenten für Öffentlichkeitsarbeit der Deutsche–Bank– Zentrale in Frankfurt, Martin Raßfeld, nicht unbekannt. Für ihn sind die divergierenden Verkaufspreise für Devisen zur gleichen Stunde an verschiedenen Wechseltresen durch unterschiedliche Kalkulationen der Bankinstitute erklärbar. Jede Bank kaufe zum „Großhandelspreis“, und kalkuliere dann eine bestimmte Spanne bis zum Verkaufspreis, die sich durch Angebot und Nachfrage regelt. „Der Kurs ein und derselben Währung kann innerhalb eines Tages schwanken“, erläutert Raßfeld. „Um 11.30 Uhr setzt die Deutsche Bank die Tagesdevisenkurse fest und die können um 14 Uhr schon wieder andere sein. Das schlägt dann bis zum Verbraucher durch.“ Eine Rolle spielt bei den Differenzen auch die Frage der Konvertibilität: Nach Auskunft Raßfelds ist die nicht vollkonvertible Drachme auch für Banken nur in bar, in der Schweiz und nicht über Devisenkonten handelbar. Christina Klette McCASH FLOWS ORAKEL

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen