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'Tasse' für Obdachlose

Am Rande des Waller Parzellengebietes, gegenüber vom Bahndamm und neben dem Imbiß, wo Männer draußen in der Winterkälte ihr Bier trinken, dort in der Fleetstraße gibt es seit dem Frühjahr 1993 „Die Tasse“, ein Café für Wohnungslose. „Die Tasse“ genießt unter den Berbern den allerbesten Ruf. „Hier kannst du Mensch bleiben, keiner will dich umkrempeln“, sagt Horst, der von seinen 50 Lebensjahren dreißig ohne eigene Wohnung verbracht hat.

Die vielleicht 30 Gäste, überwiegend Männer, sitzen plaudernd an den Sofatischen, lesen Zeitung, trinken Tee und Kaffee, spielen Schach oder warten darauf, daß Dusche und Waschmaschine frei werden. Neulinge können hier die Adressen für Unterkünfte, Notversorgung, Klamotten und „eine warme Platte“ erfahren.

Hinter der „Tasse“ steht der 1989 gegründete Verein „Hilfen für alleinstehende Wohnungslose“. Sozialarbeiter, Mitarbeiter aus dem Obdachlosenhelferkreis der Stephanikirche, Uni-Angehörige und Wohnungslose schlossen sich zu der Anlaufstelle zusammen und reagierten damit auf die Schließung der Zentralen Beratungsstelle für Wohnungslose. Mit Absicht finanziert sich „Die Tasse“ nur aus Spenden und distanziert sich damit zugleich von den staatlich unterstüzten stationären Einrichtungen, den Wohnheimen oder auch „Anstalten“. ck

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