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Tarifabschluß für Landarbeiter

Halle/Kassel/Berlin (ap/dpa) - Um 26,8 Prozent, auf 8,30 Mark die Stunde, wird der Facharbeiterlohn für Arbeitnehmer in den Staatsgütern der DDR angehoben. Einen entsprechenden Tarifvertrag schlossen nach Angaben vom Freitag in Kassel der Verband der Staatsgüter der DDR und die Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft im DGB. Nach der Vereinbarung werden die weiteren Lohn- und Gehaltsgruppen analog erhöht. Außerdem wird die Arbeitszeit um 3,75 Stunden verkürzt und damit die 40-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich eingeführt. Der Tarifabschluß trifft für etwa 90.000 Beschäftigte in den Staatsgütern zu, bei denen sich durch die Währungsunion die Einkommen dramatisch vermindert hatten. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Gartenbau, Land und Forstwirtschaft, Günther Lappas, bekräftigte die Absicht, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine Zerschlagung der Staatsgüter zu verhindern.

Die 11.400 Beschäftigten in der Zuckerindustrie der DDR erhalten rückwirkend zum Juli 250 Mark mehr Lohn oder Gehalt. Darauf einigten sich die Tarifpartner in Halle. Auszubildenden wird eine Erhöhung der Bezüge um 150 Mark gewährt. Ab Oktober werde die wöchentliche Arbeitszeit auf 40 Stunden bei vollem Lohnausgleich verkürzt.

Die ersten Tarifverhandlungen für die mehr als 30.000 Beschäftigten der Groß- und Außenhandelsbetriebe in Berlin und dem zukünftigen Land Brandenburg sind dagegen am Donnerstag ergebnislos abgebrochen worden.

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