Die Vorschau: Tanzen, tanzen ...
■ Urban Style machen heute abend im Bürgerhaus Weserterrassen Beine
Die bekannte und beliebte Reihe „Urban Style Music“hat mal wieder ein neues Zuhause. Nach den Anwohnerbeschwerden mußte die Location in der Schwankhalle am Buntentorsteinweg im April 1997 wieder aufgegeben werden. Jetzt hat Veranstalter Michael Hartung das Bürgerhaus Weserterrassen als neue temporäre autonome Zone entdeckt. Mit neuer Deko und Diakunst soll das alte Konzept erweitert und der Fuß vom Drum'n'Bass-Pedal genommen werden, um neben Trip Hop auch mal wieder House zu spielen und zur „ureigenen Club-Atmosphäre“zurückzukehren.
Das heißt auf jeden Fall reichlich Ninja Tunes und Mo-Wax-Klänge, um die tanzverliebten Massen auf den Beinen zu halten. „Wir wollen auch mal wieder die elektronischen Sachen spielen und ansonsten einfach ohne Schubladen unseren Spaß haben“, sagt DJ und Erfolgs-Produzent Sebastian Kobs, der in Zukunft zusätzlich von „Urban Bass“-DJ Bold (dienstags im Tower) unterstützt wird, wenn der dritte im Bunde, Thomas Tietjen, mal für kleine DJs verschwinden muß. Die Club-Szene hat es in Bremen nicht einfach. Die verschwägerte Jazz'n'Funk-Reihe „Urban Jazz Groove“gastiert seit neuestem im Pumpenhaus und hofft, von Anwohnern erstmal in Ruhe gelassen zu werden. Mangelnde Urbanität und Provinzansichten tun dem Erfolg der Bremer Club Culture keinen Abbruch.
Die Veranstaltungen sind berstend voll, der Schweiß läuft in klischeehaften Strömen und die Bässe pumpen die letzten Bedenken aus der Hirnfalte, daß Drum'n'Bass etwas anderes sein könnte als einfach die großartigste Erfindung seit dem Walkman. Freundlich lächelnd kann man dabei die letzten Zuckungen alter Rocksäue wie „New Model Army“ertragen. Die Konstruktion der neuen Welt und das Leben in der Maschine werden trotz Space-Park woanders in Szene gesetzt. Die BremerInnen haben sich dem bassigen Sound der Rezession verschrieben und legen ansonsten wert auf das gepflegte Tanzvergnügen in geselliger Runde. StErn
„Urban Style Music“, jeden dritten Samstag im Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b, die mal-wieder-Premiere ist heute abend um 23 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen