piwik no script img

Tankerkonvoi erreicht offene Gewässer

■ Iran: „Illusorische Sicherheit unter amerikanischer Fahne“ / Auch Frankreich will bei Angriffen nicht passiv bleiben

Kuwait/Teheran (afp/ap) - Der Konvoi aus zwei unter amerikanischer Flagge fahrenden kuwaitischen Tankern und drei US– Kriegsschiffen hat am Donnerstag seine Fahrt im Golf unbehelligt fortgesetzt. Wie Schiffahrtskreise der Region weiter berichteten, wird der Schiffsverband, der sich am Morgen auf der Höhe von Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, befunden hatte, am Freitag in den Gewässern vor Kuwait erwartet. Der Iran warnte am Donnerstag erneut vor einer „illusorischen Sicherheit unter amerikanischer Flagge“. Die französische Regierung kündigte an, auch ihre „nicht als Eskorte“, sondern nur als „Begleitung“ fungierenden Kriegsschiffe würden im Falle eines Angriffs nicht passiv bleiben. Die Schiffe fahren nach diesen Angaben mit einer Geschwindigkeit von 18 Knoten, der Höchstgeschwindigkeit des Supertankers „Bridgeton“. Der Geleitschutz für die seit Dienstag unter US–Flagge fahrenden kuwaitischen Tanker gilt nur für die internationalen Gewässer. Nach Eintritt in die Seehoheitszone Kuwaits werden sie von der Kriegsflotte des Scheichtums übernommen. Der iranische Präsident Ali Khomenei hat unterdessen am Donnerstag erneut die amerikanische Präsenz im Golf als Versuch der Erhöhung der Spannung in der Region bezeichnet. „Wir werden der Gewalt nicht weichen,“ sagte er in einer Sendung von Radio Teheran. Unterdessen wurde in Washington bekannt, daß das Pentagon fünf Berichte von Reportern über die Entwicklung am Persischen Golf nahezu zwei Tage lang zurückgehalten hat, die über militärische Nachrichtenkanäle abgesetzt worden waren. Sprecher Robert Sims sagte, dies sei notwendig gewesen, um die geplante Geleitschutzoperation nicht unnötig zu gefährden. Unter anderem wurden der mutmaßliche Zeitplan, Geschwindigkeit und Kurs der Schiffe genannt, was Sims offenbar dazu veranlaßte, die Berichte den Empfängern verspätet zuzustellen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen