: Tamilische Guerilla hält Waffen zurück
■ Nach der Entführung von Angehörigen einer Guerillagruppe ruft sie ihre Mitglieder auf, die Waffen zu behalten
Neu Delhi (dpa) - Der Ende Juli eingeleitete Friedensplan der srilankanischen Nord– und Ost–Provinz ist durch die Weigerung tamilischer Guerilla–Kämpfer, ihre Waffen niederzulegen, auf erste Hindernisse gestoßen. Nach indischen Presseberichten vom Montag forderte die militante Gruppe „Revolutionäre Volksbefreiungsfront“ (EPRLF) am Sonntag ihre Mitglieder auf, die Waffen zu behalten, nachdem 13 ihrer Guerillas von Angehörigen der „Befreiungstiger“ (LTTE) entführt worden waren. Auch die „Tiger“, die eindeutig dominierende Guerilla–Gruppe, hat die Waffenniederlegung - militärisch vorläufig - gestoppt. Die Gruppe fürchtet offensichtlich, daß ihre Mitglieder von anderen Guerilla–Gruppen attackiert werden könnten. Die Befreiungstiger hatten in den vergangenen zwei Jahren mehrere hundert Guerilleros anderer Gruppen getötet, um ihren „Alleinanspruch“ im Kampf gegen die Regierung in Colombo zu untermauern, darunter auch zahlreiche Kämpfer der EPRLP. Ursprünglich sollte die Waffenniederlegung innerhalb von 120 Stunden nach der Unterzeichnung des indisch–srilankanischen Friedensabkommens am 29. Juli abgeschlossen sein. Experten äußerten jedoch bereits den Verdacht, daß die Untergrundkämpfer fast nur „unbrauchbaren Schrott“ abgeliefert hätten.
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