Talk & Performance zu Punk-Legenden : DDR von unten aufmischen
Der Schlagzeuger der legendären Art-Punk-Band „Zwitschermaschine“ präsentiert Texte des verstorbenen Michael Rom, untermalt von mitreißender Musik.
Die Attitude der Band Zwitschermaschine war Punk: Kaum ein Bandmitglied hatte vorher ein Instrument gespielt. Die Band wurde Anfang der 1980er Jahre in Dresden gegründet. Sie existierte zwar nur wenige Jahre, schrieb sich aber in die deutsche Popgeschichte ein.
Wann: Fr, 8.11.24, 19 Uhr
Einlass: ab 18 Uhr
Wo: taz Kantine
Friedrichstr. 21
10969 Berlin
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Eintritt frei
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Platzreservierung erforderlich
Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über das unten aufgeführte Ticket-Portal. Die Plätze sind begrenzt, der Eintritt ist kostenlos.
Die Kantinenveranstaltung wird live auf YouTube gestreamt.
Im Jahr 1983 erschien in Westberlin eine Split-LP mit dem Titel „DDR von unten“. Sie dokumentierte auf Seite A Musik von Zwitschermaschine und auf Seite B Musik der Thüringer Punkband Schleim-Keim. Es war die erste Veröffentlichung von Underground-Musik aus der DDR auf Vinyl. Die Platte musste im Westen produziert werden, weil Bands wie diese im „ersten sozialistischen Staat auf deutschem Boden“ als Staatsfeinde galten.
Zwitschermaschine hatte drei Sänger:innen: Die Malerin Cornelia Schleime, den Dichter und Stasi-Spitzel Sascha Anderson sowie den Lyriker Michael Rom. Keines der Lieder von Michael Rom ist auf „DDR von unten“ zu hören. Er wurde wenige Jahre später, 1991, während seiner Arbeit als Nachtportier bei einem Raubüberfall ermordet.
Die Band wurde von Wolfgang Grossmann, dem einstigen Schlagzeuger von Zwitschermaschine, gegründet. Die Songs von Michael Rom sollten dem Vergessen entrissen werden. Für das Album „ROM“ konnte Grossmann eine Riege von Sänger:innen gewinnen, darunter Peter Hein von Fehlfarben. Parallel dazu erschienen die gesammelten Gedichte Michael Roms beim Verlag Vorwerk 8.
Mit Wolfgang Grossmann wird taz-Redakteur Ulrich Gutmair anfangs über das Werk von Michael Rom und die Geschichte von Zwitschermaschine sprechen. Danach wird der Schlagzeuger spielen, gefolgt von einer weiteren legendären DDR-Untergrundband: Herbst in Peking. Die deutsche Rockband, die 1987 in Ost-Berlin gegründet wurde, gehört zu den prägendsten Gruppen der sogenannten „anderen Bandszene“ in der DDR, die sich bewusst von der staatlich geförderten Musikszene abgrenzte.
Ein Abend mit:
Wolfgang Grossmann ist Journalist, Schauspieler und Schlagzeuger bei Zwitschermaschine. Er wurde in Dresden geboren und ist seit 1986 in Westdeutschland. Sein Hobby: Weltkunst.
Ulrich Gutmair ist Kulturredakteur bei der taz.
Empfohlener externer Inhalt
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