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TV-Tip

Einen Sommertag lang hat die „Poetographin“ Betty Leirner die südfranzösischen Orte des Jean Cocteau gefilmt. Ungeplant war der Magier für die in Hamburg lebende Brasilianerin in Nizza unausweichlich: die Zeichen an den Wänden, die Linie der Silhouetten wie der Worte. In La Voix de l'Eau hat Leirner dreißig Minuten des Cocteauschen Monodramas Die geliebte Stimmme mit Bildern kombiniert. In der unvergleichlichen Diktion Simone Signorets tritt das Wort „biensûr“ nun mit krassgrünen Blättern zusammen, der Monolog der Verlassenen mit der unerbittlichen Bläue des Mittelmeers und sein Kulminationspunkt mit einer Explosion im Wasser. Die poetischen Sprachen bindend, schafft Leirner ein kleines Gesamtkunstwerk, in dem jede Wolke ein Verb unterstreicht.

tom

20 Uhr, Offener Kanal HH

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