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TV: Entlassener Chef wehrt sich

PARIS taz/dpa ■ Auch in Frankreich sehen die Zahlen der Medienkonzerne derzeit eher schlecht aus. Der bisherige Star-Konzernzusammenmixer und Vorstandschef der inzwischen weltweit zweitgrößten Mediengruppe, Vivendi Universal, Jean-Marie Messier, hat ähnlich wie hier Leo Kirch Schwierigkeiten mit dem Bezahlfernsehen. Knall auf Fall entließ er am Dienstag den Chef der zugehörigen Sparte Canal plus, Pierre Lescure. Doch Lescure wehrte sich auf seine Art: Am Abend ließ er alle laufende Programme unterbrechen und sandte unverschlüsselt und live eine Betriebsversammlung aus. Dabei griffen er und andere den obersten Chef Messier hart an. Die Unabhängigkeit von Canal plus sei bedroht. Ein politisches Thema angesichts des laufenden Wahlkampfs, weil der Sender eine wichtige Finanzquelle für den französischen Film ist. Schießlich schaltete jemand von der Versammlung auf den Wetterbericht um. Seit Jahresbeginn hat die Vivendi-Aktie mehr als 40 Prozent ihres Wertes verloren. Die Vivendi-Gruppe hat durch die Käufe immer neuer Medien- und Telekomfirmen einen Schuldenberg von fast 30 Milliarden Euro aufgehäuft. REM

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