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Archiv-Artikel

TERRORANSCHLAG IN DSCHIBUTI Drei Tote bei Attacke auf EU-Mission Eucap

DSCHIBUTI/BERLIN | Bei einem Terroranschlag im ostafrikanischen Dschibuti mit mindestens drei Toten sind auch drei Deutsche verletzt worden. Die Angehörigen der EU-Mission Eucap Nestor zur Bekämpfung der Piraterie vor der somalischen Küste sollten mit einem Bundeswehrflugzeug nach Deutschland ausgeflogen werden, wie das Auswärtige Amt in Berlin sagte. Die drei vom Auswärtigen Amt beauftragten Experten schwebten am Nachmittag nicht in Lebensgefahr. Präsident Ismael Omar Guelleh verurteilte die Tat am Sonntag auf das Schärfste.

Nach Angaben des dschibutischen Innenministeriums wurden bei dem Bombenanschlag auf das Restaurant „La Chaumière“ am Samstagabend 3 Menschen getötet und 15 weitere verletzt, darunter viele Ausländer. Zwei der Toten seien die Selbstmordattentäter, hieß es. Nach Medienberichten fiel der Verdacht auf die islamistische Terrorgruppe al-Schabaab, die sich zunächst aber nicht zu der Bluttat bekannte. Bei einem Anschlag der Extremisten auf das Parlament in der somalischen Hauptstadt Mogadischu waren erst am Samstag mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen.

Die Bundeswehr teilte mit, dass gegen 10.00 Uhr ein Airbus A310 Typ MedEvac – ein fliegendes Krankenhaus – von der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin vorzeitig abgeflogen ist, um verletzte Deutsche nach Deutschland zu holen. Die Verletzten sind demnach keine Bundeswehrangehörigen.

Im Rahmen des EU-Einsatzes „Atalanta“ schützen gut 300 deutsche Marinesoldaten am Horn von Afrika Schifffahrtsrouten vor somalischen Piraten. Eucap Nestor (European Union Regional Maritime Capacity Building) ist eine Ausbildungs- und Beratungsmission, mit der die ostafrikanischen Staaten Somalia, Dschibuti, Kenia und die Seychellen in die Lage versetzt werden sollen, das Piraterieproblem selbst in den Griff zu bekommen. Daran können jeweils bis zu fünf deutsche Polizisten und Soldaten teilnehmen. Zusätzlich sind zivile Experten im Auftrag des Auswärtigen Amts im Einsatz. (dpa)