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Systematische Verdrängung im JobWer über 50 ist, wird rausgemobbt

Weil junge Mitarbeiter billiger sind, versuchen immer mehr Unternehmer, ältere Arbeitskräfte loszuwerden. Sie werden schikaniert - bis sie freiwillig kündigen.

Wird der Arbeitsplatz unerträglich, dann beginnt oft die Stellensuche. Bild: dpa

Der nackte Schreibtisch macht ihn wütend. Und traurig. Martin Schmidt* schlägt die Zeitung auf, überfliegt Überschriften, blättert vor, dann wieder zurück. Auf die Texte konzentrieren kann er sich nicht; denn draußen auf dem Gang hört Schmidt die hektischen Schritte seiner jungen Arbeitskollegen.

In seinem Büro ist es unerträglich still. Der 54-Jährige greift in seine Umhängetasche und legt mehrere Kugelschreiber vor sich auf den Tisch. Die Kulis hat er von zu Hause mitgebracht. Würde er welche bei der Firma anfordern, käme die Frage, wofür er die denn brauche. Schmidt reiht einen Kugelschreiber an den anderen, exakt 90 Grad zur Tischkante. 10 Uhr 30. Noch mindestens eine Stunde bis zur Mittagspause. An den Nachmittag will er gar nicht denken.

Schmidt war Gebäudeverwalter in einem Münchner Unternehmen. Offiziell ist er das immer noch, er arbeitet in derselben Abteilung, sitzt in demselben Büro, bekommt das gleiche Gehalt. Aber: Sein Schreibtisch bleibt leer. "Spezial-Vollmacht nennt sich das. Ich muss den Sonderaufgaben nach Weisung des Abteilungsleiters folgen." Das heißt: Schmidt ist durch Arbeitsentzug kalt gestellt - ein Signal, dass er nicht mehr gebraucht wird.

Schmidt ist kein Einzelfall: Jeder fünfte über 50-Jährige fühlte sich im Jahr 2008 laut einer Studie des Instituts für Markt- und Sozialforschung (IFAK) in Deutschland Schikanen am Arbeitsplatz ausgesetzt. Das gezielte Mobbing gegenüber den über 50-Jährigen hat wirtschaftliche Gründe: 50- bis 65-Jährige verdienen hierzulande durchschnittlich rund 70 Prozent mehr als 25- bis 30-Jährige, das ergab eine Studie des Personaldienstleisters Adecco.

Darin steckt Sparpotenzial: Warum die alten, teuren Mitarbeiter behalten, wenn ein junger Kollege die gleiche Arbeit für weniger Geld erledigt? Weil aber Mitarbeiter vor einer ungerechtfertigten Kündigung gesetzlich geschützt sind, versuchen Unternehmen, Mitarbeiter mit nicht nachweisbaren Mobbingattacken zur freiwilligen Kündigung zu bewegen - eine Methode, die Personalführungskräfte in diversen Seminaren und Workshops sogar trainieren können.

Für Schmidt beginnt das Mobbing, als seine Abteilung im Jahr 2000 ausgelagert und mit einer anderen Firma verschmolzen wird. Er erinnert sich noch gut an die Begrüßungsworte des neuen Vorgesetzten: "Er hat gesagt, dass uns Älteren in den Arsch getreten gehört. Uns war klar, dass wir so schnell wie möglich weg sollten." Der junge Abteilungsleiter bewertet regelmäßig jeden Mitarbeiter - die Jungen erhalten hervorragende, Schmidt und seine gleichaltrigen Kollegen durchweg schlechte Benotungen. Briefe, in denen Kunden Schmidts Arbeit loben, verschwinden. Schriftliche Kundenbeschwerden über Baufehler, auf die Schmidt schon bei der Planung hingewiesen hatte, leitet der Abteilungsleiter an Schmidt weiter - gleich mit Kopie an die Geschäftsführung. "Ich kam mir vor wie ein Trottel! Die wollten ganz bewusst, dass ich Angst und Schuldgefühle bekomme."

Die Vorgesetzten führen ein Personalbuch, notieren sogar die Freizeitaktivitäten der Mitarbeiter. "Jeder soll die Schwächen seiner Kollegen unverzüglich melden. Du bist umgeben von Arschlöchern", sagt Schmidt. Ein dreiviertel Jahr später werden die über 50-Jährigen mit kaum zu bewältigender Arbeit überhäuft. Wegen des steigenden Drucks unterlaufen einigen Kollegen Fehler. Fehler, die erst zu einer Abmahnung führen, dann zur Kündigung. Andere werden schwer krank.

2008 ist Schmidt der letzte über 50-Jährige in seiner Abteilung. Wenn er nicht auf den Lohn angewiesen wäre, hätte auch er schon längst gekündigt. Eine Betriebsrätin empfiehlt ihm, ein Mobbingtagebuch zu schreiben, als Dokumentation. Aber Schmidt will nicht vor Gericht: "Ich will doch nur meinen Job behalten und endlich wieder richtig arbeiten."

Vor Gericht gehen nur die Wenigsten, sagt Klaus Michael Alenfelder, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Bonn. Vor fünf Jahren hat er sich auf Diskriminierungen spezialisiert und erlebt, wie Mobbingopfern oft der Mut fehlt, zu prozessieren und wie groß die Angst der Kollegen ist, gegen ihren Arbeitgeber auszusagen. "Das große Problem ist die Beweispflicht. Viele Mobbingsituationen finden unter vier Augen statt", sagt Alenfelder. Dann stehe Aussage gegen Aussage.

Anders als Schmidt hat Anne Peters* aus dem Zollernalbkreis in Baden-Württemberg über Monate hinweg ein Mobbingtagebuch geführt. Ihre Geschichte beginnt, als ihr Chef im Oktober 2005 in Rente geht und sein Schwiegersohn die Firmenleitung übernimmt. Zu dem Zeitpunkt arbeitet die heute 58-Jährige dort schon 15 Jahre lang als Buchhalterin. Mit dem neuen Computerprogramm kommt sie langsamer voran als sonst. Überstunden häufen sich an - was dem neuen Chef missfällt. In ihrem Tagebuch dokumentiert sie die folgenden Monate: Der Chef lässt sie alle drei Monate zu sich rufen: Peters arbeite zu langsam, ihr Gehalt sei zu hoch und sie zu alt. Ob sie nicht kürzer treten wolle? "Nein."

Ab April 2006 fehlt in der Kasse immer wieder Geld, Belege verschwinden. Immer öfter habe der Chef plötzlich hinter Peters gestanden, sie kontrolliert und gedroht: "Wegen Ihnen gehen wir noch insolvent!" Ab Mai 2006 sind ihre Überstunden gestrichen. Immer öfter bekommt sie ihr Gehalt gar nicht, zum Beispiel wenn sie wegen einer Grippe nicht ins Büro kommt. Ihre Krankheitstage werden mit den Urlaubstagen verrechnet, ihr Stundenlohn von 17,80 auf 14,75 Euro gekürzt. "Das sei soziale Gerechtigkeit gegenüber der jüngeren Generation, die für die gleiche Arbeit weniger verdient als ich, hat mein Chef gesagt", sagt Peters.

Inzwischen zittert Peters, wenn ihr Chef den Raum betritt. Sie ist nervös, fühlt sich ständig beobachtet, traut niemandem mehr. Bei Kollegen und Nachbarn beschränkt sie sich auf einfache Floskeln. Nachts kann sie kaum schlafen. Existenzängste und Minderwertigkeitskomplexe plagen sie: "Die Verlustängste, die ich hatte, waren schlimmer als die, die ich durchgestanden habe, als mein Mann gestorben ist." Am liebsten würde sie kündigen - doch wie soll sie dann die fehlenden Jahre bis zur Frührente finanziell überbrücken?

Um die Attacken auszuhalten nimmt Peters Antidepressiva, Psychopharmaka und Schlafmittel. Zu den psychischen kommen physische Beschwerden: Bakterien im Magen, Rheuma, Gliederschmerzen. "Die Auswirkungen von Mobbing werden häufig mit Symptomen verglichen, die Opfer von Natur- und anderen Katastrophen aufweisen", sagt Diplom-Psychologin Beate Beermann von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua). "Die Ängste machen sich über Krankheiten Luft. Die einen bekommen Migräne, die anderen einen hohen Blutdruck, Herzrasen, Herzrhythmus-Störungen oder sogar einen Herzinfarkt", sagt Beermann.

Weitere Symptome gleichen dem Empfinden in akuten Stress-Situationen: Unruhe, Schlafstörungen und Schweißausbrüche, die Liste lasse sich unendlich fortsetzen. Für einige Betroffene ende der Leidensweg in der Berufsunfähigkeit; manche begingen sogar Selbstmord, sagt Otto Berg, der selber einmal von Mobbing betroffen war und vor 16 Jahren zusammen mit Rechtsanwälten und Psychologen eine Anlaufstelle für Mobbingopfer gründete: eine Selbsthilfegruppe und das Mobbingtelefon München, an dem er zweimal pro Woche Betroffene kostenlos berät.

Immer öfter lässt sich Peters krankschreiben. "Ich war wie im Delirium, dabei war ich doch immer ein ordentlicher, pflichtbewusster Mensch gewesen." Das Mobbing geht weiter. Nächste Etappe: arbeiten im Keller. Zwei grelle Neonleuchten sind die einzige Lichtquelle in dem großen, unbeheizten Raum. An den Wänden stehen Regale mit Ordnern. Peters kniet auf dem gefliesten Boden und beschriftet die Ordnerrücken neu. Wenn ihr kalt ist, geht sie in den kleinen Nebenraum und presst ihren zierlichen Körper minutenlang an die Heizung.

Der Keller bleibt ihr Büro - ein Zeichen hierarchischer Degradierung und Isolierung. Doch Peters sieht das weniger als Demütigung sondern eher als Befreiung - hier taucht ihr Chef nicht so oft auf. Peters hat sich arrangiert. Denkt sie jedenfalls. Dann verlangt ihr Chef, kurz vor dem bewilligten Urlaub, dass sie die bereits gebuchte und bezahlte Reise storniert. Peters fängt an zu weinen. Und wird die nächsten Monate nicht mehr aufhören. Ein Nervenzusammenbruch. Sie braucht eine Therapie, danach eine Kur.

Noch während der Therapie erhält sie die schriftliche Kündigung. Sie klagt auf Wiedereinstellung, so hatte es ihr ein Berater der Gewerkschaft geraten. Viele Monate und etliche Prozesse später - inzwischen sitzt eine 400-Euro-Kraft auf Peters Platz - hat sie sich vor Gericht 15.000 Euro Abfindung erstritten. Arbeiten will sie nie wieder: "Mobbing ist wie ein Brandmal, die Attacken brennen sich tief in die Seele ein, sie sind wie Narben im Selbstwertgefühl." Seit sie aufgehört hat zu arbeiten, sind die gesundheitlichen Beschwerden fast vollständig verschwunden.

Während Peters anfängt, ihr Leben wieder zu genießen, ist der Ausgang von Martin Schmidts Situation hingegen noch unklar. Selbst kündigen will er keinesfalls, zu lange hat er schon durchgehalten. Er wartet auf einen Abwicklungsvertrag, in dem er die Kündigung akzeptieren und im Gegenzug eine Abfindung bekommen würde. Bis er ein entsprechendes Angebot erhält, kommt er jeden Morgen pünktlich ins Büro. Mit Zeitung und Kugelschreibern in der Tasche.

*Namen geändert

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80 Kommentare

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  • K
    Klaus

    Das der Jugendwahn nicht nur finanzielle Gründe hat, sondern auch teilweise für die Krise verantwortlich ist. Der Auspruch, "ich will im Investmentbanking keinen mehr über 40 sehen" ist legendär." Es ist nicht einzusehen, weshalb Menschen über 50ig unter diesen Umständen noch Kunden von einer solchen Bank sein sollten. Wie es um die Altersstruktur von Unternehmen steht, kann man seit kurzen z.B. in XING ermitteln. Mein Vorschlag wenn weniger als 30% der Mitarbeiter eines Unternehmens über 39 Jahr als sind, dann sollte man überlegen ob man selbst oder seine Angehörigen noch Kunde eines solchen Unternehmens sein sollte.

  • NN
    ne ne

    Wir können alles...

    außer Firmenführung.

    So oder so ähnlich lassen sich zu viele deutsche Unternehmen carakterisieren.

     

    Mitarbeiter sind Kapital, ihre Erfahrungen sind Gold wert. Dies wird gerne ignoriert und damit .. der Standort Deutschland sabotiert!

    Ich habe zu viele Chefs erlebt, denen NIEMAND einen Job gegen würde, die sich selbst feiern und nicht merken, dass sie Witzfiguren sind.

    So mache Firma funktioniert gerade deswegen, weil (ältere) Arbeitnehmer ihren Job, ihre Aufgabe, wichtiger nehmen als das Gehampel vom Chef.

    Wie oft war es der Firma dienlich, dass wir "Arbeitsanweisungen" ignoriert haben.

     

    Ich hab jetzt einen Chef, den ich ernst nehmen kann, ...das war eine riesige Umgewöhnung :-)

    Der hört sogar im gewissen Rahmen sogar auf seine Leute.

  • S
    sven

    Vielen Dank für Ihren Beitrag Diana.

    Zumal es aus ökologischen Gründen nie eine "Vollbeschäftigung" geben kann und wird.

    Aber aus anderen Gründen wahrscheinlich auch kein Grundeinkommen, welches würdiges Leben auch ohne Druck und Erniedrigung ermöglichen. Man stelle sich mal vor, wie mancher Arbeitgeber mit seinen Leuten umgehen müsste, wenn er seine Leute nicht mehr im Sinne von Humankapital verstehen kann.

    Die ganze Gesellschaft würde sich positiv im Umgang miteinander verändern können.

  • O
    onkelklaus

    Eine Blacklist ist überhaupt kein Problem. Man muss nur über einen Bekannten im Ausland einen Server im Ausland mieten. Am besten in nicht-EU-Ländern, dort kann man tun und lassen, was man möchte. Der deutschen Justiz sind weitestgehend die Hände gebunden. Aber das wird nur noch bis Herbst gehen, dann haben nämlich genug Idioten schwarz-gelb gewählt, dann wird endlich durchreguliert.

  • F
    Frudl

    Vielen Dank für den Mobbing-Artikel. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, unbgeliebtes Personal loszuwerden. Neben der Methode, Einzelne damit fertig zu machen, daß der Kaffeebecher verschwindet oder der Bürostuhl, werden auch gern "Mitarbeitergespräche mit Zielvereinbarungen" geführt. Hier werden dann so hohe Ziele Vereinbart, daß sie praktisch unerreichbar sind. Natürlich gilt das besonders für den Versicherungsaußendienst, aber auch für Banken und Versicherungsinnendienst. Der Druck entsteht dann nicht mehr durch den Vorgesetzten, die "indirekte Führung" macht jeden quasi zum eigenen Profitcenter, und man bleibt, bis die Arbeit fertig ist, auch mal über zehn Stunden, da wird dann einfach die Uhr ausgemacht, damit der chef nicht merkt, daß mans in der normalarbeitszeit nicht schafft. Das macht man dann solange, bis man vom Stuhl fällt - Ziel erreicht. Für aus dem Erziehungsurlaub zurückkehrnde Mütter, die ja sehr ungern gesehen sind (teilzeit, ständig fehlen wegen kranker kinder...) hat man ein ganzes Repertoire zur Hand, das ist meine Erfahrung als Betriebsrat: zunächst wird gesagt, in die Abteilung, in der sie "zuhause sind" ist kein Platz mehr, sie müßten woanders hin (und schürt damit die Angst, weil für den anderen Bereich kein Knowhow da ist). Dann heiß es, mit Teilzeit geht nicht, Vollzeit oder garnicht in dem Wissen, daß die Mütter gar nicht Vollzeit können und deshalb hoffentlich kündigen. Die Mütter, die wissen, daß ihnen teilzeit aufgrund des Teilzeit und Befristungsgesetzes zusteht, werden dann versucht zu zwingen, ihre Teilzeit über fünf tage zu verteilen, obwohl auch dem das Gesetzt klar entgegensteht. Und haben sie sich von all dem nicht kleinkriegen lassen, werden sie von den am Rande der Erschöpfung arbeitenden KollegInnen in die Mangel genommen, weil die unbeliebten Spätschichten von den Müttern nicht gemacht werden können (besonders in CallCentern). So sind bei uns im Betrieb schon einige Rückkehrwillige dazu gebracht worden, zum Ende der Elternezit zu kündigen. Was tun? Der erste Weg von Mobbing-Opfern sollte natürlich zum Betriebsrat gehen, so denn hoffentlich vorhanden. An zweiter Stelle steht der Weg zur Betriebsärztin offen. In der ganzen Problematik psychischer Belastungen, Streß und Mobbing sind starke BetriebsrätInnen gefragt, die z.B. zu Zielvereinbarungen oder rückkehrenden Müttern schütrzende Betriebsvereinbarungen verhandeln müssen. Außerdem sollte jeder Betriebsrat vom Arbeitgeber die Arbeitsbedingungen einer Gefährdungsanalyse auch der psychischen Belastungen unterziehen lassen, wie es Arbeitsschutzgesetze vorschreiben und was kaum gemacht wird.

  • DS
    dietmar st.

    anzumerken ist:wenn ein betrieb weniger als 10 mitarbeiter hat,kann der Arbeitgeber einem immer an die Luft setzenund abfindungen gibt`s auch keine.

    ist mir bei einer rechtsberatung mittgeteilt worden,nachdem mir von jetzt auf gleich gekündigt wurde.

    Habe auch gelesen das schwarz/gelb die Gesetze so ändern will,das diese regelung auf betriebe mit bis zu 100 mitarbeitern ausgeweitet werden soll!

  • D
    Driburg

    Das HAuptproblem in der heutigen Gesellschaft ist die massive Überschuldung. Natürlich muss es auch immer ein Haus sein, wenn man eines kauft, welches 200qm Wohnfläche hat. Mit 200.000 EUR Schulden lässt man dann so die Hosen runter, dass man im Arbeitsleben alles akzeptieren muss. Das Hamsterrad muss am Laufen bleiben.....

    Natürlich hat die Harz4 GEsetzgebung maßgeblich in diese RIchtung gespielt- Vernichtung von Vermögen usw.

    Dann schaue man sich mal an, wer diese GEsetze gemacht hat: Rot-Grün mit den Stimmen der CDU.

    Wer hat uns verraten......?

  • A
    Aquarius_Jedermann

    @FreiberuflerHH

     

    "2. Dass ältere Arbeitnehmer bei Arbeitgebern oft unbeliebter sind, ist nicht nur Schuld der Arbeitgeber. Die Gesetzeslage in Deutschland, die ältere Arbeitnehmern privilegiert (z.B. Sozialpläne bei betriebsbedingten Kündigungen), und das oft in Tarifverträgen anzutreffende Senoritätsprinzip (Ältere verdienen mehr, unabhängig davon, wieviele Jahre Erfahrung sie im Beruf haben) sind zwei strukturelle Fehler, die jüngere billiger und damit attraktiver für Arbeitgeber machen."

     

    Sozialpläne gibt es nur in Großbetrieben. Zudem ist man damit nicht privilegiert, sondern einfach nur etwas besser gegen Willkur geschützt, was übrigens auch anderen Menschen zugute kommt, z.B. Alleinerziehenden, Schwangeren, Behinderten, Auszubildenden.

     

    Tarifverträge mit einem "Seniortätsprinzip" gab es mal im öffentlichen Dienst und sind mittlerweile schon seit Jahren abgeschafft. In der Industrie und im Handwerk gab es so etwas noch nie, dort musste man nach der Ausbildung oder Studium schlicht und ergreifend Berufserfahrung erwerben, um höher eingestuft zu werden, womit nach 6 Jahren Berufserfahrung dann auch Schluss war. Dann half nur noch Weiterbildung, um mehr Geld zu verdienen.

     

    Beides stimmt also nicht, und Unbeliebtheit hat wohl eher was mit Vorurteilen und Hass auf andere Menschen zu tun. Natürlich kann man von den Tätern ablenken und die Opfer zu Schuldigen erklären, sehr beliebt bei allen Tätern.

  • W
    wilma

    Bei uns im Betieb gab es bossing. Man wurde mit Aufgaben betraut, die objektiv nicht zu bewältigen waren. Wie schon oben beschrieben, konnte man auch nicht auf den Betriebsrat zählen. Der kungelte mit den da oben rum. Hatte mich für den Betriebsrat aufstellen lassen, dann wurde mir gedroht. Bis ich begriff, das sind aufgeteilte Pfründe. Für den einzelnen, der seine Arbeit gut macht, ist das wie in einem Hamsterrad. von niemandem wird er Untestützung erwarten können. Und die ganzen Tipps wie man sich sich bei Mobbing oder Bossing verhalten soll, sind für den Ar...

  • T
    Tannhäuser

    Leider kann die Regierung gar nichts gegen die Diskriminierung der sogenannte "älteren Arbeitnehmer tun", sie kann den Betrieben nicht befehlen, "Senioren" einzustellen. Neulich habe ich im Biergarten von einem mir bekannten mittelständischen Unternehmer gehört, dass er sukzessiv alle -ausser der Kernmannschaft -"Arbeitnehmer mit hohem Kostenfaktor" feuern und durch jüngere und somit billigere Arbeitskräfte ersetzen will. Der Arbeitsmarkt würde dies ermöglichen. Ich kann nur allen Betroffenen wünschen, dass sie entweder ein Expertenwissen haben, dass sie freiberuflich nutzen können, oder ihre Einstellung zu Arbeit und Unternehmen unter einem neuen, geläuterten Aspekt sehen. Das Leben ist verdammt kurz!

  • W
    WilderWusel

    Bin seit fast 10 Jahren geringfügig beschäftigt,mit Arbeitsvertrag.An meinem ersten Urlaubstag bekam ich Post von meiner Firma - ein neuer Arbeitsvertrag,den ich unterschreiben solle.Bei näherem Durchlesen,fiel mir auf,dass mir 2 Tage Urlaub gestrichen wurden und dass es sich bei dem neuen Vertrag um einen befristeten handelt.Man fühlt sich tatsächlich an Zeiten erinnert,von denen man geglaubt hat,sie seien vorbei und würden sich nicht wiederholen.Aber anscheinend ist eben gerade diese Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet.Denunziantentum,Mobbing und Blockwartmentalität machen sich wieder breit.

    ...

    Die jüngere Generation ist eben anpassungsfähig,pflegeleicht und somit auch leicht zu regieren.Wer sich für seine mühsam erkämpften Rechte einsetzt,wird sofort als Systemgegner bezeichnet und bekommt das im Alltag zu spüren.

  • G
    Guybrush

    Ich empfehle:

    Rache am Chef. Die unterschätzte Macht der Mitarbeiter

    von Susanne Reinker

     

    Eine solche Verachtung von oben aus "wirtschaftlichen Gründen" ist das allerletzte und darf gerne persönlich genommen werden und so würde ich es dann auch halten wenn es mich beträfe. Das ganze Unternehmenskultur-BlaBla von Kommunikation und Teamfähigkeit ist auf einen Schlag unglaubwürdig, wenn es ein Geschäftsführer nötig hat solche Methoden anzuwenden. Sollte ich in eine solche Situation kommen, ist mir klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis mein Stuhl kippt. Bis dahin verteile ich gerne gezielte Denkzettel um meinen seelischen Stress auszugleichen. Unsere Gesellschaft hat es verlernt sich wehren. Wir sind erzogen worden Konflikte mit Worten und nicht mit Handlungen zu lösen, was sich in Einzelfällen bitter rächt. Ich käme mir kein bißchen feige vor, nach Feierabend mich am Auto meines Chefs kreativ mit Sprühlack zu betätigen oder mit Farbbeuteln an seinem Haus oder was auch immer. Der Chef ist auch nur ein Mensch und ändert seine Wahrnehmung beim Eintritt in die Firma von privat auf busy. Wenn ich auch privat unter ihm zu leiden habe, sollte er ruhig etwas davon abhaben dürfen. Wer weiß? Vielleicht mal eine deutliche Androhung körperlicher Gewalt ohne die Anwesenheit von Dritten? Wie ein Machtmensch wohl darauf reagiert? Sei kreativ und finde deine Eier wieder.

  • F
    FreiberuflerHH

    Bei diesem Artikel möchte ich zwei Dinge unterscheiden:

     

    1. Mobbing, Unterstellungen und ein verachtender Umgang gegenüber älteren Arbeitnehmern ist ein Unding, menschlich zu verachten und hoffentlich zumindest bei eindeutigen Fällen auch gerichtlich sanktionierbar.

     

    2. Dass ältere Arbeitnehmer bei Arbeitgebern oft unbeliebter sind, ist nicht nur Schuld der Arbeitgeber. Die Gesetzeslage in Deutschland, die ältere Arbeitnehmern privilegiert (z.B. Sozialpläne bei betriebsbedingten Kündigungen), und das oft in Tarifverträgen anzutreffende Senoritätsprinzip (Ältere verdienen mehr, unabhängig davon, wieviele Jahre Erfahrung sie im Beruf haben) sind zwei strukturelle Fehler, die jüngere billiger und damit attraktiver für Arbeitgeber machen.

     

    Das ist ein typisches Beispiel, wie sozial gut gemeinte Schutzklauseln ins Gegenteil umschlagen können. Arbeitnehmern sollten ausschließlich nach Berufserfahrung und Leistung bezahlt werden. Keine gesetzlichen Schutzklauseln für bestimmte Altersrgruppen. Erst dann wird es auch keine altersbedingte Attraktivitäts-Hierachie innerhalb der Arbeitnehmer geben. Und dann werden die Arbeitgeber auch einen älteren Arbeitnehme gerne behalten, weil es einfach keinen ökonmischen Grund gibt, diesen gegenüber einem jüngeren zu benachteiligen.

  • K
    Katev

    Die Menschen, deren Arbeitsleben in dem Artikel beschrieben wurde, tun mir wirklich leid. War es nicht Karl Lauterbach, der gesagt hat, arbeiten gehen ist immer besser als arbeitslos sein, weil letzteres krankt macht? Hartz IV hat Lohndumping erheblichen Raum gegeben.

  • DD
    Daniel Dragmanli, Heidelberg

    Nachtrag:

    Wäre die Problematik der öffentlichen bzw. medial verbreiteten Namensnennung von Übeltätern und die damit verbundenen politischen, juristischen und finanziellen Schwierigkeiten nicht ein Thema, das es verdient, ein bisschen intensiver von Euch beackert zu werden - auch in eigenem Interesse? Regressforderungen und andere Repressionen seitens der an den Pranger gestellten Firmen und Institutionen sind doch ein hochinteressantes Problemfeld, das viel zu selten thematisiert wird und über das folglich viel zu wenige Menschen etwas wissen. Hier sehe ich Euch in der Pflicht.

  • DD
    Daniel Dragmanli, Heidelberg

    Ich teile die Besorgnis derjenigen Leserbriefschreiber, die befürchten, dass eine öffentliche Nennung von Namen der an Mobbingaktionen oder auch Finanz-, Sozial- oder Umweltskandalen beteiligten Menschen, Firmen oder Institutionen sehr bald kriminalisiert werden dürfte bzw. bereits jetzt durch hohe Strafandrohungen, einstweilige Verfügungen und sonstige Sanktionen verhindert wird. Andererseits haben Denunziation und Falschbeschuldigung gerade in unserem Land eine lange Tradition, und dieser Umstand kann von interessierter Seite jederzeit gegen jegliche Form von Pranger instrumentalisiert werden - egal wie wichtig ein solcher Pranger tatsächlich wäre. Wenn wir endlich einmal aus der Misere "die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen" herauskommen wollen, dann muss allerdings eher heute als übermorgen ein Netzwerk von NGOs und engagierten Juristen aufgebaut werden, das unerschrockene Mitmenschen, die den Mut haben, haarsträubende Produktions-, Arbeits- oder Lebensbedingungen samt deren Verursachern beim Namen zu nennen, vor Regressforderungen und Kriminalisierung wirksam schützen kann. Ich bin zwar noch nicht so alt, aber ob ich das noch erleben werde, wage ich zu bezweifeln.

  • GK
    gerhard k.

    Im 50. Lebensjahr kehrte ich als Linker im öffentlichen kommunalen Dienst einer SPD-regierten Grossstadt im Ruhrgbiet nach einer ambulanten einjährigen Chemotherapie in meine Behörde zurück. Ich bekam in der Schulverwaltung ein eigenes Büro mit PC und Telefon. So wurde ich ein Jahr lang isoliert, hatte offiziell keine Aufgaben, nahm an keinen Besprechungen teil, bekam keine Post, keinen Besuch und keine dienstlichen Anrufe. Immer wieder wurde in Amtsleiterbesprechungen erörtert, wie man mich trotz Schwerbehindetenschutz loswerden könnte. Das nennt man Bossing (Mobbing von oben). Während dieses beschäftigungslosen Jahres in BAT IVa habe ich ein erwerbsbiografisch inspiriertes Buch geschrieben: "Der Saustall". Das hat mir geholfen.

    Am schlimmsten war dabei die verweigerte Soli des Betriebsrates (darunter ein DKP-Mitglied). Aber davon können ja die meisten Mobbingopfer ein Lied singen.

     

    Erst mit Beginn des Freizeitblocks meiner Altersteilzeit im 57. Lebensjahr besserten sich Gesundheit, Psyche und Kondition. Heute genieße ich den Luxus arbeitsfreier Lebenszeit.

  • V
    v.b.

    Es mutet seltsam an, erst arbeiten um Berufserfahrung zu sammeln, nebenbei büffeln um mehr Fachwissen zu erlangen - wenn es dann soweit ist.... ist man mit 33 zu alt oder überqualifiziert....

     

    Spreche aus eigener Erfahrung.

     

    Was tun?

    Selbstständig machen und denen die der Ansicht sind man sei zu alt, gleich sein Geburtsdatum mit in die Rechnungssumme einrechnen.

  • M
    Michael

    Es kommt ja noch hinzu, dass Hartz IV als gnadenloses Verenlendungspromm auch noch als Erfolg von den Medien und damit neoliberalen Zeitgeistern erklärt wird. Tatsächlich ist Hartz IV nichts anderes als Menschen schon kaum über 40 Jahren, auch noch gesellschaftlich zu entsorgen. Denn wer arm ist stirbt halt auch früher und das Rentenalter sollten die Betroffenen auch nicht erreichen. Das würde nur unnötig den Sozialstaat belasten, da wegen Hartz IV die Rente schrumpft und dann Sozialhilfe gezahlt werden müsste. Auch die Verwahranstalten für die Alten, kosten nur unnötig Geld.

     

    Aber warum schließen wir uns nicht endlich zusammen und ziehen die Verantwortlichen zur Rechenschaft und verdonnern sie zu lebenslänglich Hartz IV. Genaus wie sie es mit uns machen.

  • G
    gott

    der schoss ist fruchtbar noch!

     

    dies ist dieselbe psycho-energie, die früher weltkriege angezettelt hat.

     

    die kriege finden heute untereinander statt. der einzige unterschied ist, dass es meistens ohne bleikugeln läuft.

    der rest (wut, hass, angst, agression, der "geist") ist gleich.

  • M
    mobbingguru

    Hartz4 trägt erheblich zum Mobbing bei! Oder besser Hartz4 ist Mobbing!

  • R
    Rotterdamer

    Vor 5 Jahren wurde ich selbst (damals 43 Jahre alt) aus einer Abteilung 'herausgemobbt'. Zum Glück war der Laden gross genug und ich hatte Glück im eigenen Unternehmen eine neue Stelle finden zu können. Aber das war Glück und ich hatte breite Unterstützung im Freundes- und Bekanntenkreis und bei diversen Arbeitskollegen. Erst ging's mir wie allen, nämlich dreckig. Dann hat's mich stärker gemacht.

     

    Meine Arbeitseinstellung hat sich seit damals geändert. Selbstverständlich engagiere ich mich täglich am Arbeitsplatz, bilde mich weiter (ein Wissens- und Erfahrungsvorsprung kann helfen), auch in meiner Freizeit, aber meine Basis-Loyalität hat einen dicken Knacks bekommen. Meine eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit steht für mich an erster Stelle. Seither lasse ich mich nicht mehr auslaugen. Mit nunmehr 48 weiss ich was ich kann ... und was ich nicht kann. Mit 25 wusste ich das noch nicht so gut ... und manchem 'Jungen' geht's vielleicht heute ähnlich. Nur schade, das es in vielen Betrieben wenig Solidarität gibt. Die 'Alten' halten Ihre Erfahrung zurück und die 'Jungen' helfen nicht gerne beim Erlernen der modernen Technologien. Teilen und 'herrschen' statt produktive Zusammenarbeit. Kein Wunder, wenn so ein Laden dann pleite geht. Wenn man mich morgen weghaben wollte, dann würde ich unter Ausnutzung aller Rechtsansprüche sofort gehen.

     

    Mit geradem Rücken und fit genug für welche Aufgaben auch immer. Und ohne Minderwertigkeitsgefühle! Und ich habe seitdem meinen 'Lebensstil' eingeschränkt und meine finanziellen Bedürfnisse schrittweise reduziert. Man kann auch ohne Auto und Fernreisen, ohne Markenklamotten und Designer-Handys glücklich sein. Dafür unterstütze ich gezielt lokale und alternative Produktion und Dienstleistungen, pflege einen grossen Bekanntenkreis, treibe Sport und engagiere mich in der Gesellschaft. Der alleinige Focus auf die Arbeitswelt ist eine fragwürdige Entwicklung. Wer für ein stabiles Selbstwertgefühl vom Wohlwollen seines Chefs abhängig ist, der sollte ggf. über seine eigene Situation nachdenken. Wir können mehr als wir denken ... und wir sind vor allem zusammen stark! Nur nicht zuhause rumsitzen und Trübsal blasen! Die selbstverwalteten Kleinbetriebe und die Kommunen der 80iger wurden in den letzten 10 bis 15 Jahren reichlich dezimiert. Vielleicht gibt's eine Renaissance solcher solidarischen Strukturen. Es wäre zu wünschen ... und eine gute Stütze für die 'Überflüssigen' unserer Zeit.

  • JK
    Juergen K.

    Es sollte Quoten geben, die Eingehalten werden müssen.

     

    Für Behinderte, Geschlechter, Altersklassen, und Jugend.

     

    Und Quoten für Arbeitszeit.

    Nach Bundesdurchschnittlichen Werten.

     

    AFAIK ist Adecco, die Bude, in der Clement sich den (...) versilbern lässt.

    Fürs Nichts tun.

    Von 7,30 euro Facharbeitern.

  • U
    UweRietmöller

    In unserer beliebten Reihe „diskriminiert“ haben wir schon gelernt, dass in Deutschland

    FrauInnen, AusländerInnen, JungInnen und MuslimInnen diskriminiert werden.

    Heute lernen wir eine weitere Opfergruppe kennen: die über 50 jährigen.

    Was morgen kommt, wird nicht verraten. Aber ich kann Euch versichern, dass unsere Gerechtigkeitsindustrie immer neue Ideen ausbrütet, um die Opferzahl in die Höhe zu treiben.

    Irgendwann werden wir die 100%-Mark knacken; verlasst Euch drauf!

  • A
    Aquarius_Jedermann

    Zuerst muss man als Autor sich über seine Quellen klar werden, bevor man etwas unkommentiert übernimmt, wie die "Studie" des "Personaldienstleisters" Adecco, wo behauptet wird, dass

     

    "50- bis 65-Jährige verdienen hierzulande durchschnittlich rund 70 Prozent mehr als 25- bis 30-Jährige, das ergab eine Studie des Personaldienstleisters Adecco."

     

    Liebe Taz-Redakteure, wo ist euer Verstand, eure Vorsicht und euer Misstrauen? Bei und für Adecco arbeitet der rabiate Oberreaktionär Clement.

  • SI
    Sich. - Ing. J. Hensel

    Mobbing steht für eklatante Verstöße gegen das Grundgesetz, das Arbeitsschutzgesetz, die Gewerbeordnung, diverse Sozialgesetzbücher, das Bürgerliche Gesetzbuch,das Völkerstrafgesetzbuch, u.a.m..

     

    Diese Verstöße durch verantwortliche Arbeitgeber werden weder von Arbeitsschutzbehörden, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen, Rentenversicherer u.a. geahndet, noch werden die Täter für die Verursachung von mobbingbedingten Krankheitskosten in Regress genommen.

     

    Trotz des sog. Verursacherprinzips aus dem EG Vertrag !

     

    Mobbing wird somit zur quasi erlaubten Vergewaltigung von Menschen im Arbeitsleben qualifiziert.

     

    Arbeitsgerichte schützen nicht selten die Täter durch unfaire Verfahren gegenüber dem Opfer und verstehen nicht die Mechanismen des Mobbens oder sie wollen es nicht verstehen.

     

    Dies liegt möglicherweise begründet in der richterlichen Abhängigkeit gegenüber den jeweiligen Chefs der Landesregierungen. Denn der öffentliche Dienst steht beim Thema Mobbing an erster Stelle. - Eine „opferfreundliche“ Rechtsprechung kann deshalb wohl nicht gebraucht werden.

     

    Die Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten - EMRK - würde somit regelmäßig verletzt und missachtet.

     

    Daran wird möglicherweise auch der Zivilpakt und der Sozialpakt, sowie die Anti- Folterkonvention der Vereinten Nationen mit ihren zahlreichen Beschwerdemöglichkeiten für die Opfer zunächst nichts ändern.

     

    Jedenfalls solange nicht, bis angemessene Sanktionen als Gegengift zu dieser Volksseuche endlich einmal wirksam werden oder auch bis der mobbende Arbeitgeber seine Erlaubnis ein Gewerbe zu führen aufgrund der Gewerbeordnung entzogen bekommt ( § 35 Gewerbeuntersagung wegen Unzuverlässigkeit).

     

    www.workwatch.eu

  • J
    Josh

    Oh mein Gott was bin ich froh, dass mein Arbeitgeber nach 10 Jahren entschied sich von mir zu trennen. Das war nur im ersten Moment schmerzhaft. Danach begann endlich das eigene Denken und nicht nur schuften um jeden Preis. Ich habe endlose Überstunden gearbeitet und das natürlich unbezahlt auf Urlaub verzichtet usw.Wenn man erstmal in dieser Mühle drin ist verlernt man schnell zu leben und denkt nur noch an den Job.Ja ich war asozial- im reinen Wortsinn. Es gibt ein leben nach der Arbeit, oder was wollen wir als Rentner machen? Wir müssen uns endlich wehren. Diese selbstgewählte Sklaverei muss endlich aufhören, sie zerstört das soziale miteinander.

  • HR
    Holger Roloff

    Ich stimme der Sichtweise von Frau Diana Weitershöfer voll und ganz zu! Es macht überhaupt keinen Sinn um "Arbeit" oder "Arbeitsplätze" oder "eine längere Arbeitsmöglichkeit" für ältere usw. zu kämpfen. Das ist irrational.

     

    Arbeit selbst, stellt für den Menschen keinerlei Wert dar, sondern Arbeit repräsentiert in gewisser Hinsicht den Gesellschaft notwendigen Aufwand, den man im Sinne der stofflich-energetischen Reproduktion betreiben muss, um unser Leben zu verbessern und zu erleichtern. Wer ernsthaft "mehr Jobs" fordert, fordert den Aufwand zu erhöhen. Das ist in Bezug auf das Austauschverhältnis Mensch-Natur völlig irrational.

     

    Ziel sollte es stattdessen sein, den Menschen konsequent von der Arbeit zu befreien!!! Die Lösung müsste lauten: Arbeit abschaffen!

     

    Stattdessen lautet das Ziel aller bürgerlicher Parteien, eine abstrakte Kapitalmaschine zu bedienen. Wir sollen uns als Sklaven dieser Maschinerie tot arbeiten. Das aber auch nur, solange es sich "rechnet". Ist man mit 50 (viele schon mit Mitte 30) zu teuer, gilt man als wegzurationalisieren, anstatt den Rest an nicht maschineller Arbeit auf alle Schultern zu verteilen, Arbeitszeit zu senken und Renteneintrittsalter deutlich runter zu fahren.

     

    Wer solchen Parteien noch freiwillig seine Wahlstimme gibt, ist mit schuld an dieser Unlogik.

     

    Wann wird endlich ernsthaft nach neuen Formen gesellschaftlicher Reproduktion jenseits Kategorien wie Geld, Markt, Konkurrenz und Wettbewerb gefragt?

     

    Die Grundlagen dafür sind längst geschaffen. Die Lösung kann nur in der "modernen Wertetheorie" liegen (s. www.exit-online.org - sehr lesenswert!!!)

  • E
    enno

    Bin selbst knapp über 30 und muss sagen, dass mir die Einstellungen meiner Altersgenossen sowie der jüngeren Generation schon jetzt völlig unverständlich erscheinen.

     

    Sie sind Genügsam, ignorieren soziale Errungenschaften, opfern ihre Energie für irgendeinen lächerlichen Job, unbezahlte Überstunden usw. Sie denken wir leben in einer Leistungsgesellschaft (neuerdings Wissensgesellschaft ???) und ignorieren, dass sie trotz besten Leistungen nichts verdienen. Jünger und fiter werden sie nie wieder!

     

    Das sie sich dabei munter ins eigne Fleisch schneiden, bemerken nicht und ehe sie sich versehen sind sie selbst 50. Das wir uns bei der allgemein hohen Produktivität immernoch den Arsch aufreißen müssen, wundert sie überhaupt nicht...

     

    Um es kurz zu machen, mir sind ältere Kollegen sogar oft symatischer, weil sie sich nicht so krumm machen und wissen worauf es im Leben ankommt.

  • M
    marina

    Diese Art des Altersmobbings beginnt sogar schon viel früher und sogar Leute, die sich für emanzipiert, fortschrittlich, links und so was alles halten, haben das oft schon sehr verinnerlicht.

     

    Wer über 29 ist, wird sogar in solchen Kreisen oft einfach in Schubladen gesteckt wie "spießig", "doof", "geistig inflexibel" u.s.w. und hat die Beweislast, das alles nicht zu sein, falls er/sie überhaupt die Chance bekommt, es zu beweisen.

     

    Auch Bewerbungsmappen werden schon ähnlich aussortiert. Wer über 30 ist, braucht eigtl. schon fast gar keine Bewerbung mehr irgendwo abzugeben, wenn er/sie nicht über Beziehungen etc. von einer Stelle erfährt (da gibt's dann eher Ausnahmen).

  • K
    kai

    ganz abgesehen von der menschenverachtenden art ist dies auch völlig kurzsichtig und kontraproduktiv. es wird allerhöchste zeit, dass sich auch unter personalern die erkenntnis herumspricht, dass wir es mit einem dramatischen demografischen wandel zu tun haben. die > 50-jährigen haben noch viel zu geben, in ein paar jahren wird man darum betteln, dass leute länger arbeiten.

  • AM
    Arno M.

    @Cookie:

    > Missstände öffentlich machen! Bloggen (z.B. bei www.wordpress.com) kann man kostenlos und anonym.

     

    Fragt sich nur wie lange noch. Ursula von der Leyen und andere CDU-Politiker haben ja schon angekündigt gegen Beleidigungen im Netzt vorzugehen. Und sowas würde als Beleidigung gewertet werden!

  • C
    Cookie

    @taz: wenn ihr die Namen geändert habt, nehm' ich mal an, ihr kennt die echten und damit auch die betreffenden Firmen.

    Falls ja, könnt ihr die nicht einfach nennen?

  • C
    Cookie

    Missstände öffentlich machen! Bloggen (z.B. bei www.wordpress.com) kann man kostenlos und anonym. Firmen die solche Praktiken decken oder sogar fördern (man möchte kotzen bei dem Gedanken) müssen beim Namen genannte werden. Durch Insider oder Behörden, egal! Arbeitnehmerrechte stärken!

  • PH
    Peter Hein

    "Während Peters anfängt, ihr Leben wieder zu genießen,..."

    Was heißt denn hier genießen...

    Mit >50 kriegt sie keinen Job mehr. Mit Hartz IV

    hält sich der Genuß in Grenzen..

  • DW
    Diana Weitershöfer

    Hinter all dem steht auch der Wahn der "Vollbeschäftigung". ("Beschäftigen" - wie klingt das? Wie "Beschäftigungstherapie" für Kranke und Betreute!)

     

    Karl Marx hat seinerzeit die Hoffnung geäußert, die Maschinen würden den Menschen immer mehr Arbeitslasten abnehmen, so dass der Mensch dann mehr Freiheit und Freizeit hat, um zu sich zu finden.

     

    Diese Zeit ist da, zumal zur Industrie auch noch die Miroelektronik dazugekommen ist.

     

    Die Politik hat es nicht begriffen, selbst die sog. rot-grüne Koalition (trotz marxistischer Tradition) schrieb sich "Bekämpfung der Arbeitslosigkeit" als einen der ersten Punkte in den Koalitionsvertrag.

     

    Etwas, wovon Menschen seit Jahrtausenden träumen, nämlich mit weniger Arbeitsplage gut leben zu können, wird sogar von Linken wie eine Krankheitsepedemie oder eine feindliche Invasion diffamiert, die "bekämpft" werden muss.

     

    Sogar die Schule ist zur Arbeitssklavenerziehung verkommen, der Kindergarten wird zur Vorschule umfunktioniert. Dabei kommt das Wort "Schule" (von griechisch "s-ch-olae") von "Freizeit", die man haben muss (in der Antike nur die Reichen), um sich an interessanten Dingen zu erfreuen.

     

    Die Sklaverei ist formal längst abgeschafft, aber der Geist der Sklaverei und Zwangsarbeit wütet weiter. Wie lange werdet ihr noch versuchen, die Menschen als Sklaven zu definieren, ihr sog. Schwarzen, Roten, Grünen und Gelben?

  • W
    Wut

    "Die demografische Entwicklung macht eine längere Lebensarbeitszeit unumgänglich - am besten bis 70." "Die Löhne in Deutschland sind zu hoch." "Der Kündigungsschutz verhindert Wachstum und Wohlstand für alle." "Die nächsten Bundestagswahlen werden von schwarz - gelb gewonnen." Diese ach so weisen Worte in Zusammenhang mit dem Artikel - und man möchte Knochen kotzen. Was sind wir eigentlich für ein degenerierter Haufen geworden? Mein Vorschlag: Zurück zur Natur. Wer nicht mehr funktioniert, wird liegengelassen oder entsorgt. Das ist grausam, aber immer noch ehrlicher als der Dünnpfiff, der sich in unserer ach so zivilisierten und wohstandsbringenden Interpretation von Marktwirtschaft abspielt. So, das musste mal raus!!!

  • M
    Masado

    Am Besten sollte man allen ab 30+ wie in dem SF-Film "Logans run" die Lebensuhr aberkennen, schon ist das Problem gelöst. Schöne Neue Welt. Das dann automatisch alle ab 30+ als Konsumenten, Wähler, Demokraten, Urlauber, Eltern und Großeltern usw...nicht mehr zur Verfügung stehen, interssiert die Unternehmer nicht, wie es aussieht...

  • TB
    Thmas Böttiger

    Wie wäre es mit einer Blacklist? Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt...

  • F
    Fraumeier

    Je nach Branche, beispielsweise in Werbung und Medien, ist man gerne auch schon mit 40 und darunter zu alt. Originalaussage eines Art Directors: 'Heute zählt hier Quantität und nicht Qualität. Arbeiten bis der Arzt kommt, lautet die Devise. Dir steht jederzeit frei, zu gehen!'

    In einem mir bekannten Fall wurde einer langjährigen und extrem zuverlässigen und erfolgreichen(aber auch 'teureren')Mitarbeiterin eines namhaften deutschen Medienunternehmens eines schönen Tages das Büro 'entwendet'. Filmreif: Sie kam aus dem Urlaub zurück und ihr Namensschild am Büroeingang war entfernt. Sie sollte sich zu einem anderen Kollegen an den PC setzen, lautete die freche Anweisung. Nach üblichen Schikanen wie Arbeitsentzug, Informationssentzug, unterfordernde und degradierende Aufträge, 'verschwundene' Krankmeldungen, Rufmord, etc., war das der Gipfel der Entwürdigung. Mittlerweile reicht bei anderen Mitarbeitern des Unternehmens aber auch schon Mal der berüchtigete Firmenkugelschreiber,der angeblich entwendet wurde.

    Ich frage mich schon, warum gerade wir Deutschen nichts aus unserer sehr speziellen Vergangenheit gelernt haben. Schnüffeln, denunzieren und mobben ist einfach widerlich. Wir sollten es besser wissen!

  • K
    Klaus

    Das der Jugendwahn nicht nur finanzielle Gründe hat, sondern auch teilweise für die Krise verantwortlich ist. Der Auspruch, "ich will im Investmentbanking keinen mehr über 40 sehen" ist legendär." Es ist nicht einzusehen, weshalb Menschen über 50ig unter diesen Umständen noch Kunden von einer solchen Bank sein sollten. Wie es um die Altersstruktur von Unternehmen steht, kann man seit kurzen z.B. in XING ermitteln. Mein Vorschlag wenn weniger als 30% der Mitarbeiter eines Unternehmens über 39 Jahr als sind, dann sollte man überlegen ob man selbst oder seine Angehörigen noch Kunde eines solchen Unternehmens sein sollte.

  • NN
    ne ne

    Wir können alles...

    außer Firmenführung.

    So oder so ähnlich lassen sich zu viele deutsche Unternehmen carakterisieren.

     

    Mitarbeiter sind Kapital, ihre Erfahrungen sind Gold wert. Dies wird gerne ignoriert und damit .. der Standort Deutschland sabotiert!

    Ich habe zu viele Chefs erlebt, denen NIEMAND einen Job gegen würde, die sich selbst feiern und nicht merken, dass sie Witzfiguren sind.

    So mache Firma funktioniert gerade deswegen, weil (ältere) Arbeitnehmer ihren Job, ihre Aufgabe, wichtiger nehmen als das Gehampel vom Chef.

    Wie oft war es der Firma dienlich, dass wir "Arbeitsanweisungen" ignoriert haben.

     

    Ich hab jetzt einen Chef, den ich ernst nehmen kann, ...das war eine riesige Umgewöhnung :-)

    Der hört sogar im gewissen Rahmen sogar auf seine Leute.

  • S
    sven

    Vielen Dank für Ihren Beitrag Diana.

    Zumal es aus ökologischen Gründen nie eine "Vollbeschäftigung" geben kann und wird.

    Aber aus anderen Gründen wahrscheinlich auch kein Grundeinkommen, welches würdiges Leben auch ohne Druck und Erniedrigung ermöglichen. Man stelle sich mal vor, wie mancher Arbeitgeber mit seinen Leuten umgehen müsste, wenn er seine Leute nicht mehr im Sinne von Humankapital verstehen kann.

    Die ganze Gesellschaft würde sich positiv im Umgang miteinander verändern können.

  • O
    onkelklaus

    Eine Blacklist ist überhaupt kein Problem. Man muss nur über einen Bekannten im Ausland einen Server im Ausland mieten. Am besten in nicht-EU-Ländern, dort kann man tun und lassen, was man möchte. Der deutschen Justiz sind weitestgehend die Hände gebunden. Aber das wird nur noch bis Herbst gehen, dann haben nämlich genug Idioten schwarz-gelb gewählt, dann wird endlich durchreguliert.

  • F
    Frudl

    Vielen Dank für den Mobbing-Artikel. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, unbgeliebtes Personal loszuwerden. Neben der Methode, Einzelne damit fertig zu machen, daß der Kaffeebecher verschwindet oder der Bürostuhl, werden auch gern "Mitarbeitergespräche mit Zielvereinbarungen" geführt. Hier werden dann so hohe Ziele Vereinbart, daß sie praktisch unerreichbar sind. Natürlich gilt das besonders für den Versicherungsaußendienst, aber auch für Banken und Versicherungsinnendienst. Der Druck entsteht dann nicht mehr durch den Vorgesetzten, die "indirekte Führung" macht jeden quasi zum eigenen Profitcenter, und man bleibt, bis die Arbeit fertig ist, auch mal über zehn Stunden, da wird dann einfach die Uhr ausgemacht, damit der chef nicht merkt, daß mans in der normalarbeitszeit nicht schafft. Das macht man dann solange, bis man vom Stuhl fällt - Ziel erreicht. Für aus dem Erziehungsurlaub zurückkehrnde Mütter, die ja sehr ungern gesehen sind (teilzeit, ständig fehlen wegen kranker kinder...) hat man ein ganzes Repertoire zur Hand, das ist meine Erfahrung als Betriebsrat: zunächst wird gesagt, in die Abteilung, in der sie "zuhause sind" ist kein Platz mehr, sie müßten woanders hin (und schürt damit die Angst, weil für den anderen Bereich kein Knowhow da ist). Dann heiß es, mit Teilzeit geht nicht, Vollzeit oder garnicht in dem Wissen, daß die Mütter gar nicht Vollzeit können und deshalb hoffentlich kündigen. Die Mütter, die wissen, daß ihnen teilzeit aufgrund des Teilzeit und Befristungsgesetzes zusteht, werden dann versucht zu zwingen, ihre Teilzeit über fünf tage zu verteilen, obwohl auch dem das Gesetzt klar entgegensteht. Und haben sie sich von all dem nicht kleinkriegen lassen, werden sie von den am Rande der Erschöpfung arbeitenden KollegInnen in die Mangel genommen, weil die unbeliebten Spätschichten von den Müttern nicht gemacht werden können (besonders in CallCentern). So sind bei uns im Betrieb schon einige Rückkehrwillige dazu gebracht worden, zum Ende der Elternezit zu kündigen. Was tun? Der erste Weg von Mobbing-Opfern sollte natürlich zum Betriebsrat gehen, so denn hoffentlich vorhanden. An zweiter Stelle steht der Weg zur Betriebsärztin offen. In der ganzen Problematik psychischer Belastungen, Streß und Mobbing sind starke BetriebsrätInnen gefragt, die z.B. zu Zielvereinbarungen oder rückkehrenden Müttern schütrzende Betriebsvereinbarungen verhandeln müssen. Außerdem sollte jeder Betriebsrat vom Arbeitgeber die Arbeitsbedingungen einer Gefährdungsanalyse auch der psychischen Belastungen unterziehen lassen, wie es Arbeitsschutzgesetze vorschreiben und was kaum gemacht wird.

  • DS
    dietmar st.

    anzumerken ist:wenn ein betrieb weniger als 10 mitarbeiter hat,kann der Arbeitgeber einem immer an die Luft setzenund abfindungen gibt`s auch keine.

    ist mir bei einer rechtsberatung mittgeteilt worden,nachdem mir von jetzt auf gleich gekündigt wurde.

    Habe auch gelesen das schwarz/gelb die Gesetze so ändern will,das diese regelung auf betriebe mit bis zu 100 mitarbeitern ausgeweitet werden soll!

  • D
    Driburg

    Das HAuptproblem in der heutigen Gesellschaft ist die massive Überschuldung. Natürlich muss es auch immer ein Haus sein, wenn man eines kauft, welches 200qm Wohnfläche hat. Mit 200.000 EUR Schulden lässt man dann so die Hosen runter, dass man im Arbeitsleben alles akzeptieren muss. Das Hamsterrad muss am Laufen bleiben.....

    Natürlich hat die Harz4 GEsetzgebung maßgeblich in diese RIchtung gespielt- Vernichtung von Vermögen usw.

    Dann schaue man sich mal an, wer diese GEsetze gemacht hat: Rot-Grün mit den Stimmen der CDU.

    Wer hat uns verraten......?

  • A
    Aquarius_Jedermann

    @FreiberuflerHH

     

    "2. Dass ältere Arbeitnehmer bei Arbeitgebern oft unbeliebter sind, ist nicht nur Schuld der Arbeitgeber. Die Gesetzeslage in Deutschland, die ältere Arbeitnehmern privilegiert (z.B. Sozialpläne bei betriebsbedingten Kündigungen), und das oft in Tarifverträgen anzutreffende Senoritätsprinzip (Ältere verdienen mehr, unabhängig davon, wieviele Jahre Erfahrung sie im Beruf haben) sind zwei strukturelle Fehler, die jüngere billiger und damit attraktiver für Arbeitgeber machen."

     

    Sozialpläne gibt es nur in Großbetrieben. Zudem ist man damit nicht privilegiert, sondern einfach nur etwas besser gegen Willkur geschützt, was übrigens auch anderen Menschen zugute kommt, z.B. Alleinerziehenden, Schwangeren, Behinderten, Auszubildenden.

     

    Tarifverträge mit einem "Seniortätsprinzip" gab es mal im öffentlichen Dienst und sind mittlerweile schon seit Jahren abgeschafft. In der Industrie und im Handwerk gab es so etwas noch nie, dort musste man nach der Ausbildung oder Studium schlicht und ergreifend Berufserfahrung erwerben, um höher eingestuft zu werden, womit nach 6 Jahren Berufserfahrung dann auch Schluss war. Dann half nur noch Weiterbildung, um mehr Geld zu verdienen.

     

    Beides stimmt also nicht, und Unbeliebtheit hat wohl eher was mit Vorurteilen und Hass auf andere Menschen zu tun. Natürlich kann man von den Tätern ablenken und die Opfer zu Schuldigen erklären, sehr beliebt bei allen Tätern.

  • W
    wilma

    Bei uns im Betieb gab es bossing. Man wurde mit Aufgaben betraut, die objektiv nicht zu bewältigen waren. Wie schon oben beschrieben, konnte man auch nicht auf den Betriebsrat zählen. Der kungelte mit den da oben rum. Hatte mich für den Betriebsrat aufstellen lassen, dann wurde mir gedroht. Bis ich begriff, das sind aufgeteilte Pfründe. Für den einzelnen, der seine Arbeit gut macht, ist das wie in einem Hamsterrad. von niemandem wird er Untestützung erwarten können. Und die ganzen Tipps wie man sich sich bei Mobbing oder Bossing verhalten soll, sind für den Ar...

  • T
    Tannhäuser

    Leider kann die Regierung gar nichts gegen die Diskriminierung der sogenannte "älteren Arbeitnehmer tun", sie kann den Betrieben nicht befehlen, "Senioren" einzustellen. Neulich habe ich im Biergarten von einem mir bekannten mittelständischen Unternehmer gehört, dass er sukzessiv alle -ausser der Kernmannschaft -"Arbeitnehmer mit hohem Kostenfaktor" feuern und durch jüngere und somit billigere Arbeitskräfte ersetzen will. Der Arbeitsmarkt würde dies ermöglichen. Ich kann nur allen Betroffenen wünschen, dass sie entweder ein Expertenwissen haben, dass sie freiberuflich nutzen können, oder ihre Einstellung zu Arbeit und Unternehmen unter einem neuen, geläuterten Aspekt sehen. Das Leben ist verdammt kurz!

  • W
    WilderWusel

    Bin seit fast 10 Jahren geringfügig beschäftigt,mit Arbeitsvertrag.An meinem ersten Urlaubstag bekam ich Post von meiner Firma - ein neuer Arbeitsvertrag,den ich unterschreiben solle.Bei näherem Durchlesen,fiel mir auf,dass mir 2 Tage Urlaub gestrichen wurden und dass es sich bei dem neuen Vertrag um einen befristeten handelt.Man fühlt sich tatsächlich an Zeiten erinnert,von denen man geglaubt hat,sie seien vorbei und würden sich nicht wiederholen.Aber anscheinend ist eben gerade diese Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet.Denunziantentum,Mobbing und Blockwartmentalität machen sich wieder breit.

    ...

    Die jüngere Generation ist eben anpassungsfähig,pflegeleicht und somit auch leicht zu regieren.Wer sich für seine mühsam erkämpften Rechte einsetzt,wird sofort als Systemgegner bezeichnet und bekommt das im Alltag zu spüren.

  • G
    Guybrush

    Ich empfehle:

    Rache am Chef. Die unterschätzte Macht der Mitarbeiter

    von Susanne Reinker

     

    Eine solche Verachtung von oben aus "wirtschaftlichen Gründen" ist das allerletzte und darf gerne persönlich genommen werden und so würde ich es dann auch halten wenn es mich beträfe. Das ganze Unternehmenskultur-BlaBla von Kommunikation und Teamfähigkeit ist auf einen Schlag unglaubwürdig, wenn es ein Geschäftsführer nötig hat solche Methoden anzuwenden. Sollte ich in eine solche Situation kommen, ist mir klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis mein Stuhl kippt. Bis dahin verteile ich gerne gezielte Denkzettel um meinen seelischen Stress auszugleichen. Unsere Gesellschaft hat es verlernt sich wehren. Wir sind erzogen worden Konflikte mit Worten und nicht mit Handlungen zu lösen, was sich in Einzelfällen bitter rächt. Ich käme mir kein bißchen feige vor, nach Feierabend mich am Auto meines Chefs kreativ mit Sprühlack zu betätigen oder mit Farbbeuteln an seinem Haus oder was auch immer. Der Chef ist auch nur ein Mensch und ändert seine Wahrnehmung beim Eintritt in die Firma von privat auf busy. Wenn ich auch privat unter ihm zu leiden habe, sollte er ruhig etwas davon abhaben dürfen. Wer weiß? Vielleicht mal eine deutliche Androhung körperlicher Gewalt ohne die Anwesenheit von Dritten? Wie ein Machtmensch wohl darauf reagiert? Sei kreativ und finde deine Eier wieder.

  • F
    FreiberuflerHH

    Bei diesem Artikel möchte ich zwei Dinge unterscheiden:

     

    1. Mobbing, Unterstellungen und ein verachtender Umgang gegenüber älteren Arbeitnehmern ist ein Unding, menschlich zu verachten und hoffentlich zumindest bei eindeutigen Fällen auch gerichtlich sanktionierbar.

     

    2. Dass ältere Arbeitnehmer bei Arbeitgebern oft unbeliebter sind, ist nicht nur Schuld der Arbeitgeber. Die Gesetzeslage in Deutschland, die ältere Arbeitnehmern privilegiert (z.B. Sozialpläne bei betriebsbedingten Kündigungen), und das oft in Tarifverträgen anzutreffende Senoritätsprinzip (Ältere verdienen mehr, unabhängig davon, wieviele Jahre Erfahrung sie im Beruf haben) sind zwei strukturelle Fehler, die jüngere billiger und damit attraktiver für Arbeitgeber machen.

     

    Das ist ein typisches Beispiel, wie sozial gut gemeinte Schutzklauseln ins Gegenteil umschlagen können. Arbeitnehmern sollten ausschließlich nach Berufserfahrung und Leistung bezahlt werden. Keine gesetzlichen Schutzklauseln für bestimmte Altersrgruppen. Erst dann wird es auch keine altersbedingte Attraktivitäts-Hierachie innerhalb der Arbeitnehmer geben. Und dann werden die Arbeitgeber auch einen älteren Arbeitnehme gerne behalten, weil es einfach keinen ökonmischen Grund gibt, diesen gegenüber einem jüngeren zu benachteiligen.

  • K
    Katev

    Die Menschen, deren Arbeitsleben in dem Artikel beschrieben wurde, tun mir wirklich leid. War es nicht Karl Lauterbach, der gesagt hat, arbeiten gehen ist immer besser als arbeitslos sein, weil letzteres krankt macht? Hartz IV hat Lohndumping erheblichen Raum gegeben.

  • DD
    Daniel Dragmanli, Heidelberg

    Nachtrag:

    Wäre die Problematik der öffentlichen bzw. medial verbreiteten Namensnennung von Übeltätern und die damit verbundenen politischen, juristischen und finanziellen Schwierigkeiten nicht ein Thema, das es verdient, ein bisschen intensiver von Euch beackert zu werden - auch in eigenem Interesse? Regressforderungen und andere Repressionen seitens der an den Pranger gestellten Firmen und Institutionen sind doch ein hochinteressantes Problemfeld, das viel zu selten thematisiert wird und über das folglich viel zu wenige Menschen etwas wissen. Hier sehe ich Euch in der Pflicht.

  • DD
    Daniel Dragmanli, Heidelberg

    Ich teile die Besorgnis derjenigen Leserbriefschreiber, die befürchten, dass eine öffentliche Nennung von Namen der an Mobbingaktionen oder auch Finanz-, Sozial- oder Umweltskandalen beteiligten Menschen, Firmen oder Institutionen sehr bald kriminalisiert werden dürfte bzw. bereits jetzt durch hohe Strafandrohungen, einstweilige Verfügungen und sonstige Sanktionen verhindert wird. Andererseits haben Denunziation und Falschbeschuldigung gerade in unserem Land eine lange Tradition, und dieser Umstand kann von interessierter Seite jederzeit gegen jegliche Form von Pranger instrumentalisiert werden - egal wie wichtig ein solcher Pranger tatsächlich wäre. Wenn wir endlich einmal aus der Misere "die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen" herauskommen wollen, dann muss allerdings eher heute als übermorgen ein Netzwerk von NGOs und engagierten Juristen aufgebaut werden, das unerschrockene Mitmenschen, die den Mut haben, haarsträubende Produktions-, Arbeits- oder Lebensbedingungen samt deren Verursachern beim Namen zu nennen, vor Regressforderungen und Kriminalisierung wirksam schützen kann. Ich bin zwar noch nicht so alt, aber ob ich das noch erleben werde, wage ich zu bezweifeln.

  • GK
    gerhard k.

    Im 50. Lebensjahr kehrte ich als Linker im öffentlichen kommunalen Dienst einer SPD-regierten Grossstadt im Ruhrgbiet nach einer ambulanten einjährigen Chemotherapie in meine Behörde zurück. Ich bekam in der Schulverwaltung ein eigenes Büro mit PC und Telefon. So wurde ich ein Jahr lang isoliert, hatte offiziell keine Aufgaben, nahm an keinen Besprechungen teil, bekam keine Post, keinen Besuch und keine dienstlichen Anrufe. Immer wieder wurde in Amtsleiterbesprechungen erörtert, wie man mich trotz Schwerbehindetenschutz loswerden könnte. Das nennt man Bossing (Mobbing von oben). Während dieses beschäftigungslosen Jahres in BAT IVa habe ich ein erwerbsbiografisch inspiriertes Buch geschrieben: "Der Saustall". Das hat mir geholfen.

    Am schlimmsten war dabei die verweigerte Soli des Betriebsrates (darunter ein DKP-Mitglied). Aber davon können ja die meisten Mobbingopfer ein Lied singen.

     

    Erst mit Beginn des Freizeitblocks meiner Altersteilzeit im 57. Lebensjahr besserten sich Gesundheit, Psyche und Kondition. Heute genieße ich den Luxus arbeitsfreier Lebenszeit.

  • V
    v.b.

    Es mutet seltsam an, erst arbeiten um Berufserfahrung zu sammeln, nebenbei büffeln um mehr Fachwissen zu erlangen - wenn es dann soweit ist.... ist man mit 33 zu alt oder überqualifiziert....

     

    Spreche aus eigener Erfahrung.

     

    Was tun?

    Selbstständig machen und denen die der Ansicht sind man sei zu alt, gleich sein Geburtsdatum mit in die Rechnungssumme einrechnen.

  • M
    Michael

    Es kommt ja noch hinzu, dass Hartz IV als gnadenloses Verenlendungspromm auch noch als Erfolg von den Medien und damit neoliberalen Zeitgeistern erklärt wird. Tatsächlich ist Hartz IV nichts anderes als Menschen schon kaum über 40 Jahren, auch noch gesellschaftlich zu entsorgen. Denn wer arm ist stirbt halt auch früher und das Rentenalter sollten die Betroffenen auch nicht erreichen. Das würde nur unnötig den Sozialstaat belasten, da wegen Hartz IV die Rente schrumpft und dann Sozialhilfe gezahlt werden müsste. Auch die Verwahranstalten für die Alten, kosten nur unnötig Geld.

     

    Aber warum schließen wir uns nicht endlich zusammen und ziehen die Verantwortlichen zur Rechenschaft und verdonnern sie zu lebenslänglich Hartz IV. Genaus wie sie es mit uns machen.

  • G
    gott

    der schoss ist fruchtbar noch!

     

    dies ist dieselbe psycho-energie, die früher weltkriege angezettelt hat.

     

    die kriege finden heute untereinander statt. der einzige unterschied ist, dass es meistens ohne bleikugeln läuft.

    der rest (wut, hass, angst, agression, der "geist") ist gleich.

  • M
    mobbingguru

    Hartz4 trägt erheblich zum Mobbing bei! Oder besser Hartz4 ist Mobbing!

  • R
    Rotterdamer

    Vor 5 Jahren wurde ich selbst (damals 43 Jahre alt) aus einer Abteilung 'herausgemobbt'. Zum Glück war der Laden gross genug und ich hatte Glück im eigenen Unternehmen eine neue Stelle finden zu können. Aber das war Glück und ich hatte breite Unterstützung im Freundes- und Bekanntenkreis und bei diversen Arbeitskollegen. Erst ging's mir wie allen, nämlich dreckig. Dann hat's mich stärker gemacht.

     

    Meine Arbeitseinstellung hat sich seit damals geändert. Selbstverständlich engagiere ich mich täglich am Arbeitsplatz, bilde mich weiter (ein Wissens- und Erfahrungsvorsprung kann helfen), auch in meiner Freizeit, aber meine Basis-Loyalität hat einen dicken Knacks bekommen. Meine eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit steht für mich an erster Stelle. Seither lasse ich mich nicht mehr auslaugen. Mit nunmehr 48 weiss ich was ich kann ... und was ich nicht kann. Mit 25 wusste ich das noch nicht so gut ... und manchem 'Jungen' geht's vielleicht heute ähnlich. Nur schade, das es in vielen Betrieben wenig Solidarität gibt. Die 'Alten' halten Ihre Erfahrung zurück und die 'Jungen' helfen nicht gerne beim Erlernen der modernen Technologien. Teilen und 'herrschen' statt produktive Zusammenarbeit. Kein Wunder, wenn so ein Laden dann pleite geht. Wenn man mich morgen weghaben wollte, dann würde ich unter Ausnutzung aller Rechtsansprüche sofort gehen.

     

    Mit geradem Rücken und fit genug für welche Aufgaben auch immer. Und ohne Minderwertigkeitsgefühle! Und ich habe seitdem meinen 'Lebensstil' eingeschränkt und meine finanziellen Bedürfnisse schrittweise reduziert. Man kann auch ohne Auto und Fernreisen, ohne Markenklamotten und Designer-Handys glücklich sein. Dafür unterstütze ich gezielt lokale und alternative Produktion und Dienstleistungen, pflege einen grossen Bekanntenkreis, treibe Sport und engagiere mich in der Gesellschaft. Der alleinige Focus auf die Arbeitswelt ist eine fragwürdige Entwicklung. Wer für ein stabiles Selbstwertgefühl vom Wohlwollen seines Chefs abhängig ist, der sollte ggf. über seine eigene Situation nachdenken. Wir können mehr als wir denken ... und wir sind vor allem zusammen stark! Nur nicht zuhause rumsitzen und Trübsal blasen! Die selbstverwalteten Kleinbetriebe und die Kommunen der 80iger wurden in den letzten 10 bis 15 Jahren reichlich dezimiert. Vielleicht gibt's eine Renaissance solcher solidarischen Strukturen. Es wäre zu wünschen ... und eine gute Stütze für die 'Überflüssigen' unserer Zeit.

  • JK
    Juergen K.

    Es sollte Quoten geben, die Eingehalten werden müssen.

     

    Für Behinderte, Geschlechter, Altersklassen, und Jugend.

     

    Und Quoten für Arbeitszeit.

    Nach Bundesdurchschnittlichen Werten.

     

    AFAIK ist Adecco, die Bude, in der Clement sich den (...) versilbern lässt.

    Fürs Nichts tun.

    Von 7,30 euro Facharbeitern.

  • U
    UweRietmöller

    In unserer beliebten Reihe „diskriminiert“ haben wir schon gelernt, dass in Deutschland

    FrauInnen, AusländerInnen, JungInnen und MuslimInnen diskriminiert werden.

    Heute lernen wir eine weitere Opfergruppe kennen: die über 50 jährigen.

    Was morgen kommt, wird nicht verraten. Aber ich kann Euch versichern, dass unsere Gerechtigkeitsindustrie immer neue Ideen ausbrütet, um die Opferzahl in die Höhe zu treiben.

    Irgendwann werden wir die 100%-Mark knacken; verlasst Euch drauf!

  • A
    Aquarius_Jedermann

    Zuerst muss man als Autor sich über seine Quellen klar werden, bevor man etwas unkommentiert übernimmt, wie die "Studie" des "Personaldienstleisters" Adecco, wo behauptet wird, dass

     

    "50- bis 65-Jährige verdienen hierzulande durchschnittlich rund 70 Prozent mehr als 25- bis 30-Jährige, das ergab eine Studie des Personaldienstleisters Adecco."

     

    Liebe Taz-Redakteure, wo ist euer Verstand, eure Vorsicht und euer Misstrauen? Bei und für Adecco arbeitet der rabiate Oberreaktionär Clement.

  • SI
    Sich. - Ing. J. Hensel

    Mobbing steht für eklatante Verstöße gegen das Grundgesetz, das Arbeitsschutzgesetz, die Gewerbeordnung, diverse Sozialgesetzbücher, das Bürgerliche Gesetzbuch,das Völkerstrafgesetzbuch, u.a.m..

     

    Diese Verstöße durch verantwortliche Arbeitgeber werden weder von Arbeitsschutzbehörden, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen, Rentenversicherer u.a. geahndet, noch werden die Täter für die Verursachung von mobbingbedingten Krankheitskosten in Regress genommen.

     

    Trotz des sog. Verursacherprinzips aus dem EG Vertrag !

     

    Mobbing wird somit zur quasi erlaubten Vergewaltigung von Menschen im Arbeitsleben qualifiziert.

     

    Arbeitsgerichte schützen nicht selten die Täter durch unfaire Verfahren gegenüber dem Opfer und verstehen nicht die Mechanismen des Mobbens oder sie wollen es nicht verstehen.

     

    Dies liegt möglicherweise begründet in der richterlichen Abhängigkeit gegenüber den jeweiligen Chefs der Landesregierungen. Denn der öffentliche Dienst steht beim Thema Mobbing an erster Stelle. - Eine „opferfreundliche“ Rechtsprechung kann deshalb wohl nicht gebraucht werden.

     

    Die Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten - EMRK - würde somit regelmäßig verletzt und missachtet.

     

    Daran wird möglicherweise auch der Zivilpakt und der Sozialpakt, sowie die Anti- Folterkonvention der Vereinten Nationen mit ihren zahlreichen Beschwerdemöglichkeiten für die Opfer zunächst nichts ändern.

     

    Jedenfalls solange nicht, bis angemessene Sanktionen als Gegengift zu dieser Volksseuche endlich einmal wirksam werden oder auch bis der mobbende Arbeitgeber seine Erlaubnis ein Gewerbe zu führen aufgrund der Gewerbeordnung entzogen bekommt ( § 35 Gewerbeuntersagung wegen Unzuverlässigkeit).

     

    www.workwatch.eu

  • J
    Josh

    Oh mein Gott was bin ich froh, dass mein Arbeitgeber nach 10 Jahren entschied sich von mir zu trennen. Das war nur im ersten Moment schmerzhaft. Danach begann endlich das eigene Denken und nicht nur schuften um jeden Preis. Ich habe endlose Überstunden gearbeitet und das natürlich unbezahlt auf Urlaub verzichtet usw.Wenn man erstmal in dieser Mühle drin ist verlernt man schnell zu leben und denkt nur noch an den Job.Ja ich war asozial- im reinen Wortsinn. Es gibt ein leben nach der Arbeit, oder was wollen wir als Rentner machen? Wir müssen uns endlich wehren. Diese selbstgewählte Sklaverei muss endlich aufhören, sie zerstört das soziale miteinander.

  • HR
    Holger Roloff

    Ich stimme der Sichtweise von Frau Diana Weitershöfer voll und ganz zu! Es macht überhaupt keinen Sinn um "Arbeit" oder "Arbeitsplätze" oder "eine längere Arbeitsmöglichkeit" für ältere usw. zu kämpfen. Das ist irrational.

     

    Arbeit selbst, stellt für den Menschen keinerlei Wert dar, sondern Arbeit repräsentiert in gewisser Hinsicht den Gesellschaft notwendigen Aufwand, den man im Sinne der stofflich-energetischen Reproduktion betreiben muss, um unser Leben zu verbessern und zu erleichtern. Wer ernsthaft "mehr Jobs" fordert, fordert den Aufwand zu erhöhen. Das ist in Bezug auf das Austauschverhältnis Mensch-Natur völlig irrational.

     

    Ziel sollte es stattdessen sein, den Menschen konsequent von der Arbeit zu befreien!!! Die Lösung müsste lauten: Arbeit abschaffen!

     

    Stattdessen lautet das Ziel aller bürgerlicher Parteien, eine abstrakte Kapitalmaschine zu bedienen. Wir sollen uns als Sklaven dieser Maschinerie tot arbeiten. Das aber auch nur, solange es sich "rechnet". Ist man mit 50 (viele schon mit Mitte 30) zu teuer, gilt man als wegzurationalisieren, anstatt den Rest an nicht maschineller Arbeit auf alle Schultern zu verteilen, Arbeitszeit zu senken und Renteneintrittsalter deutlich runter zu fahren.

     

    Wer solchen Parteien noch freiwillig seine Wahlstimme gibt, ist mit schuld an dieser Unlogik.

     

    Wann wird endlich ernsthaft nach neuen Formen gesellschaftlicher Reproduktion jenseits Kategorien wie Geld, Markt, Konkurrenz und Wettbewerb gefragt?

     

    Die Grundlagen dafür sind längst geschaffen. Die Lösung kann nur in der "modernen Wertetheorie" liegen (s. www.exit-online.org - sehr lesenswert!!!)

  • E
    enno

    Bin selbst knapp über 30 und muss sagen, dass mir die Einstellungen meiner Altersgenossen sowie der jüngeren Generation schon jetzt völlig unverständlich erscheinen.

     

    Sie sind Genügsam, ignorieren soziale Errungenschaften, opfern ihre Energie für irgendeinen lächerlichen Job, unbezahlte Überstunden usw. Sie denken wir leben in einer Leistungsgesellschaft (neuerdings Wissensgesellschaft ???) und ignorieren, dass sie trotz besten Leistungen nichts verdienen. Jünger und fiter werden sie nie wieder!

     

    Das sie sich dabei munter ins eigne Fleisch schneiden, bemerken nicht und ehe sie sich versehen sind sie selbst 50. Das wir uns bei der allgemein hohen Produktivität immernoch den Arsch aufreißen müssen, wundert sie überhaupt nicht...

     

    Um es kurz zu machen, mir sind ältere Kollegen sogar oft symatischer, weil sie sich nicht so krumm machen und wissen worauf es im Leben ankommt.

  • M
    marina

    Diese Art des Altersmobbings beginnt sogar schon viel früher und sogar Leute, die sich für emanzipiert, fortschrittlich, links und so was alles halten, haben das oft schon sehr verinnerlicht.

     

    Wer über 29 ist, wird sogar in solchen Kreisen oft einfach in Schubladen gesteckt wie "spießig", "doof", "geistig inflexibel" u.s.w. und hat die Beweislast, das alles nicht zu sein, falls er/sie überhaupt die Chance bekommt, es zu beweisen.

     

    Auch Bewerbungsmappen werden schon ähnlich aussortiert. Wer über 30 ist, braucht eigtl. schon fast gar keine Bewerbung mehr irgendwo abzugeben, wenn er/sie nicht über Beziehungen etc. von einer Stelle erfährt (da gibt's dann eher Ausnahmen).

  • K
    kai

    ganz abgesehen von der menschenverachtenden art ist dies auch völlig kurzsichtig und kontraproduktiv. es wird allerhöchste zeit, dass sich auch unter personalern die erkenntnis herumspricht, dass wir es mit einem dramatischen demografischen wandel zu tun haben. die > 50-jährigen haben noch viel zu geben, in ein paar jahren wird man darum betteln, dass leute länger arbeiten.

  • AM
    Arno M.

    @Cookie:

    > Missstände öffentlich machen! Bloggen (z.B. bei www.wordpress.com) kann man kostenlos und anonym.

     

    Fragt sich nur wie lange noch. Ursula von der Leyen und andere CDU-Politiker haben ja schon angekündigt gegen Beleidigungen im Netzt vorzugehen. Und sowas würde als Beleidigung gewertet werden!

  • C
    Cookie

    @taz: wenn ihr die Namen geändert habt, nehm' ich mal an, ihr kennt die echten und damit auch die betreffenden Firmen.

    Falls ja, könnt ihr die nicht einfach nennen?

  • C
    Cookie

    Missstände öffentlich machen! Bloggen (z.B. bei www.wordpress.com) kann man kostenlos und anonym. Firmen die solche Praktiken decken oder sogar fördern (man möchte kotzen bei dem Gedanken) müssen beim Namen genannte werden. Durch Insider oder Behörden, egal! Arbeitnehmerrechte stärken!

  • PH
    Peter Hein

    "Während Peters anfängt, ihr Leben wieder zu genießen,..."

    Was heißt denn hier genießen...

    Mit >50 kriegt sie keinen Job mehr. Mit Hartz IV

    hält sich der Genuß in Grenzen..

  • DW
    Diana Weitershöfer

    Hinter all dem steht auch der Wahn der "Vollbeschäftigung". ("Beschäftigen" - wie klingt das? Wie "Beschäftigungstherapie" für Kranke und Betreute!)

     

    Karl Marx hat seinerzeit die Hoffnung geäußert, die Maschinen würden den Menschen immer mehr Arbeitslasten abnehmen, so dass der Mensch dann mehr Freiheit und Freizeit hat, um zu sich zu finden.

     

    Diese Zeit ist da, zumal zur Industrie auch noch die Miroelektronik dazugekommen ist.

     

    Die Politik hat es nicht begriffen, selbst die sog. rot-grüne Koalition (trotz marxistischer Tradition) schrieb sich "Bekämpfung der Arbeitslosigkeit" als einen der ersten Punkte in den Koalitionsvertrag.

     

    Etwas, wovon Menschen seit Jahrtausenden träumen, nämlich mit weniger Arbeitsplage gut leben zu können, wird sogar von Linken wie eine Krankheitsepedemie oder eine feindliche Invasion diffamiert, die "bekämpft" werden muss.

     

    Sogar die Schule ist zur Arbeitssklavenerziehung verkommen, der Kindergarten wird zur Vorschule umfunktioniert. Dabei kommt das Wort "Schule" (von griechisch "s-ch-olae") von "Freizeit", die man haben muss (in der Antike nur die Reichen), um sich an interessanten Dingen zu erfreuen.

     

    Die Sklaverei ist formal längst abgeschafft, aber der Geist der Sklaverei und Zwangsarbeit wütet weiter. Wie lange werdet ihr noch versuchen, die Menschen als Sklaven zu definieren, ihr sog. Schwarzen, Roten, Grünen und Gelben?

  • W
    Wut

    "Die demografische Entwicklung macht eine längere Lebensarbeitszeit unumgänglich - am besten bis 70." "Die Löhne in Deutschland sind zu hoch." "Der Kündigungsschutz verhindert Wachstum und Wohlstand für alle." "Die nächsten Bundestagswahlen werden von schwarz - gelb gewonnen." Diese ach so weisen Worte in Zusammenhang mit dem Artikel - und man möchte Knochen kotzen. Was sind wir eigentlich für ein degenerierter Haufen geworden? Mein Vorschlag: Zurück zur Natur. Wer nicht mehr funktioniert, wird liegengelassen oder entsorgt. Das ist grausam, aber immer noch ehrlicher als der Dünnpfiff, der sich in unserer ach so zivilisierten und wohstandsbringenden Interpretation von Marktwirtschaft abspielt. So, das musste mal raus!!!

  • M
    Masado

    Am Besten sollte man allen ab 30+ wie in dem SF-Film "Logans run" die Lebensuhr aberkennen, schon ist das Problem gelöst. Schöne Neue Welt. Das dann automatisch alle ab 30+ als Konsumenten, Wähler, Demokraten, Urlauber, Eltern und Großeltern usw...nicht mehr zur Verfügung stehen, interssiert die Unternehmer nicht, wie es aussieht...

  • TB
    Thmas Böttiger

    Wie wäre es mit einer Blacklist? Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt...

  • F
    Fraumeier

    Je nach Branche, beispielsweise in Werbung und Medien, ist man gerne auch schon mit 40 und darunter zu alt. Originalaussage eines Art Directors: 'Heute zählt hier Quantität und nicht Qualität. Arbeiten bis der Arzt kommt, lautet die Devise. Dir steht jederzeit frei, zu gehen!'

    In einem mir bekannten Fall wurde einer langjährigen und extrem zuverlässigen und erfolgreichen(aber auch 'teureren')Mitarbeiterin eines namhaften deutschen Medienunternehmens eines schönen Tages das Büro 'entwendet'. Filmreif: Sie kam aus dem Urlaub zurück und ihr Namensschild am Büroeingang war entfernt. Sie sollte sich zu einem anderen Kollegen an den PC setzen, lautete die freche Anweisung. Nach üblichen Schikanen wie Arbeitsentzug, Informationssentzug, unterfordernde und degradierende Aufträge, 'verschwundene' Krankmeldungen, Rufmord, etc., war das der Gipfel der Entwürdigung. Mittlerweile reicht bei anderen Mitarbeitern des Unternehmens aber auch schon Mal der berüchtigete Firmenkugelschreiber,der angeblich entwendet wurde.

    Ich frage mich schon, warum gerade wir Deutschen nichts aus unserer sehr speziellen Vergangenheit gelernt haben. Schnüffeln, denunzieren und mobben ist einfach widerlich. Wir sollten es besser wissen!