Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
So ein Königsleben war ja nicht immer nur lustig, sondern durchaus anstrengend. Wollte man sich mal gemütlich im Sessel fläzen, wurde das mit Hinweis auf die Etikette unverzüglich unterbunden. Um den höfischen Zwängen zu entkommen, verzupfte sich Preußens König Friedrich Wilhelm III. nebst Gemahlin Luise und der Kinderschar vor rund 200 Jahren in den Sommermonaten ins märkische Dorf Paretz. Dort entspannte sich die königliche Familie und genoss ein vergleichsweise schlichtes Leben auf dem Land. Bei der Führung „Raus auf’s Land“ durch die Remise und das Schloss Paretz erleben Familien mit Kindern ab 6 Jahren am Samstag um 14 Uhr nicht nur, wie die königliche Familie ihren Alltag verbrachte, was sie gegessen oder wo die Kinder gespielt haben. Sie erfahren auch, wie damals kommuniziert wurde. Welches Schreibwerkzeug haben sie benutzt? Weshalb wurde beim Briefeschreiben Streusand eingesetzt? Was ist Kanzleischrift? Wie lange brauchte ein Brief vom Dorf in die Stadt? Und was ist ein Postillon? In Zeiten nanosekundenschneller Datenübermittlung dürfte das bei den Kids Staunen hervorrufen. Ebenso die Transportmittel. Denn auch wenn sich Königs in Paretz bürgerlich gerierten, auf Prunkschlitten und Sänften wollten sie dann doch nicht verzichten (www.spsg.de, Anmeldung (03 32 33) 7 36 11, (Erwachsene 8 €, erm. 6 €, Familie 15 €).
Beim Blick in die Vergangenheit liegt das Augenmerk oftmals eher auf adligen oder sonst wie herausstechenden Persönlichkeiten. Aber was haben die ganz normalen Leute so getrieben? Womit verdienten sie ihr Geld? Im Ausstellungsgespräch „Berufe raten auf Gemälden“ finden Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren genau das heraus. Beim Rundgang durch die Alte Nationalgalerie, insbesondere im Werk des impressionistischen Malers Gustave Caillebotte, entdecken sie auf den Bildern Berufe, von denen es heute einige gar nicht mehr gibt. Außerdem werden sie einiger Beispiele von Kinderarbeit ansichtig. Im Anschluss skizzieren die Kids eigene Berufsvorstellungen (www.smb.museum, Anmeldung online, Kosten 9 €, Erwachsene zzgl. Museumseintritt).
Außerdem macht das mobile Kindertheater „Zuckertraumtheater“ im Theater Lichterfelde Station und lässt am Samstag um 16 Uhr Kinder ab 2 Jahren in „Wi-Wa-Waldtraum“ an der Waldprüfung teilhaben, die Trolli Tollpatsch im Zauberwald Baumbolino ablegen muss. Die kniffligen Aufgaben, die die Fee Fiofina Trolli stellt, dürfen und sollen sogar von den Besucher*innen mitbeantwortet werden (www.theater-lichterfelde.de, Kartentelefon: 84 31 46 46, 6 €).
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