piwik no script img

Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Der März ist Mathe-Monat! Summe, Differenz, Produkt, Quotient. Die Begriffe für die Ergebnisse der vier großen Operationen sind für die Kleinen noch kein Thema, das Addieren und Subtrahieren spielt aber schon eine Rolle, bevor sie bis zehn zählen können: Gebe ich von meinen Bonbons einen ab, habe ich einen weniger. Der Berliner Liedermacher Robert Metcalf setzt auf dieser Stufe an und nimmt, unterstützt von Mathilde, der Mathe-Ratte, zusammen mit Kindern ab fünf Jahren die nächste Hürde. Mit Songs, deren shuffelnde Melodien die mathematischen Grunderfahrungen in jedes Gedächtnis fräsen, nehmen Mathilde und Metcalf am Samstag um 14.30 Uhr auf der Studiobühne des FEZ die Vorschulkids singend und spielend mit auf einen Rundlauf durch deren Mathematik-getränkten Alltag: Abzählen, Telefonieren, Würfeln, Sortieren. Und sie machen auch vor schwierig klingenden Begriffen wie „Quadrat“ und „Subtraktion“ nicht Halt (www.fez-berlin.de, Karten: 53071-250, 7,50 €).

Und wer auf dem Zahlenstrahl schon ein paar Ziffern weitergekommen ist, und schon weiß, dass Zahlen, die sich partout nicht in einem Rechteck anordnen lassen, höchstwahrscheinlich Primzahlen sind, wird mit dem Bilderbuch Die Primzahlzwillinge weiter auf Trab gebracht. Der dänische Autor und Hobby-Mathematiker Jan Egesbog lässt einen Frosch knifflige Mathe-Rätsel lösen, die ihm zwei gewiefte Schildkröten stellen. Die Fragen nach den kleineren und größeren Primzahlbrüdern beantwortet er ohne mit dem Glubsch­auge zu zwinkern. Er weiß sogar, warum der jüngere Bruder einer höheren Primzahl niemals nie auf 3 enden kann. Die Frage aber, auf welche Ziffer der nächste jüngere Bruder eines Primzahlzwillingspaars am liebsten endet, wenn der vorherige eine 1 ist, bleibt ihm zunächst ein Rätsel. Vom Grübeln erschöpft schläft er, zudem von übelriechenden Blähungen geplagt, ein. Doch des Rätsels Lösung lässt ihn selbst im Traum nicht los. Auf einem ziemlich freakigen Trip durch Raum und Zeit, der den Leser*innen einen plastischen Eindruck der Unendlichkeit vermittelt, kommt er der Sache auf die Spur. Wenngleich Jüngere in der Traum-Sequenz wahrscheinlich den Überblick verlieren, wird der Forscherdrang bei älteren Kids und auch Erwachsenen spielend angetriggert. Der Bielefelder Illustrator Johannes Töws lässt die Primzahlen mit fulminanten bunten Bildern, die einerseits zum Verständnis der Materie beitragen und durch geschickte Ablenkungsmanöver kurze Entspannungsphasen generieren, zu guten Freunden werden (Alibri Verlag, Aschaffenburg 2018, 14 €, ab 7).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen