Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
So, die Sommerferien sind um. Das ist aber kein Grund, Trübsal zu blasen, denn die Feste wollen gefeiert werden, wie sie fallen. Auf der Pfaueninsel geht es am Sonntag noch einmal hoch her, bevor das Schloss auf unbestimmte Zeit zwecks Renovierungsarbeiten geschlossen wird. Und da wir ja in Berlin sind, stellen wir uns darauf ein, dass „unbestimmte Zeit“ beträchtlich lange Zeit bedeutet. Führungen durch die hölzerne Sommerresidenz Friedrich Wilhelms III. gibt es im Halbstundentakt. Am anderen Ende der Insel steht die Meierei, an und in der am Sonntag die Veranstaltung „Butter für den König!“ stattfindet. Bei einer Führung durch die Meierei können unter anderen historische Geräte im Einsatz bestaunt werden, mit denen womöglich der König und seine Kinder höchstselbst hantiert haben. Denn im Zuge der Aufklärung war es auch bei Königs in Mode, naturverbunden zu denken und zu agieren – das war klares Indiz für Tugendhaftigkeit und Gesundheit. Selbstverständlich waren die königlichen Kühe vorher aber geputzt und parfümiert worden, irgendwo muss man ja auch mal einen Punkt machen mit natürlich. Ab 14 Uhr gibt es stündlich eine Märchenpause mit Astrid Heiland-Vondruska, urige Marktstände halten nicht nur buttrige Produkte feil, am Pferdestall wird ein Pferd vor aller Augen gestriegelt und gespornt, Brot gebacken, Falken präsentiert und historische Kinderspiele gespielt. Den ganzen Tag wandeln Musiker über die Insel und versüßen großen und kleinen Besucher*innen, die sich haben ins Gras fallen lassen, den Blick in den Himmel (www.spsg.de, Kosten: 6 € Veranstaltungen rund um die Meierei und Fährüberfahrt, Schlossführung 6 €, Kinder bis 16 Jahren frei).
Auch wenn die Temperaturen der letzten Wochen den Gedanken an Feuer gelöscht haben, ist eines gewiss: Es wird kälter werden. Davon mal ganz abgesehen, ist Feuer lebenswichtig, wer wollte schon rohe Kartoffeln essen? Oder kalt baden? Wann hatte eigentlich wer die zündende Idee, Feuer zu nutzen? Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren kommen am Sonntag beim zweistündigen Workshop „Feuer! Eine zündende Idee!“ im Neuen Museum dem Feuer auf die Spur, erfahren, welche Mythen und Erfindungen wir dem Feuer zu verdanken haben. Erörtern heiße Themen wie Einschusslöcher und Vulkane. Und Steinzeitfeuerzeuge, die sie selbst herstellen, und da Steinzeitfeuerzeuge aus mehreren Teilen bestehen, basteln sich die Nachwuchs-Feuermacher*innen noch einen praktischen Lederbeutel für den Transport (www.smb.museum, Anmeldung erforderlich, Kosten 9 €, plus Eintritt für Erwachsene).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen