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Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Mit der Ausstellung 1,2,3 Kultummel feiert das Labyrinth Kindermuseum die Vielfalt unserer Welt. Entsprechend vielfältig wird dort auch das Adventsprogramm gestaltet: Am Samstag kommen die Storyteller vom Erzählkunst Verein in die ehemalige Zündholzfabrik an der Osloer Straße und erzählen jeweils um 12 Uhr und 14 Uhr „Winterliche Geschichten aus aller Welt“. Am Samstag und am Sonntag öffnet dort auch ab 13 Uhr die „Kreative Adventswerkstatt“, in der die Kinder Handpuppen anfertigen können – welche Omi freut sich nicht über eine kleine Prinzessin Leia oder eine Räuber Hotzenplotz zu Weihnachten? (Ohne Anmeldung, 1,50 € Gebühr). Außerdem werden bis Weihnachten täglich Überraschungen aus dem „Kultummel-Kalender der Vielfalt“ in Gestalt von Lesungen, Spielen und kleinen Aktionen gezaubert (www.labyrinth-kindermuseum.de, Eintritt 6,50 €, Familien 19,50 €).

Machen wir uns nichts vor: Die Sache mit der weihnachtlichen Besinnlichkeit und erst recht mit der Harmonie an Heilig Abend ist eine Schimäre! Für mindestens die Hälfte aller Weihnachtsteilnehmer*innen ist das Fest im „Kreise der Lieben“ der blanke Horror. Aber es gibt ein Entrinnen! Nein, hier kommt jetzt keine Eskapismus-Anleitung, sondern die Aufforderung, den Tatsachen ins Auge zu blicken und ein paar deutliche Worte zu sprechen. Diesen befreienden Vorschlag macht jedenfalls Hartmut El Kurdi in seinem kleinen Roman für sensible Leute ab sieben Jahren, „Ein Dings namens Schröder“. Lily ist genervt: An Heiligabend streiten sich ihre Eltern mal wieder, wegen eines verkorksten Weihnachtsbaums. Draußen trifft sie ihren muslimischen Freund Karim, ebenfalls genervt, weil sein Vater keinen Weihnachtsbaum aufstellen will. Die Motorrollerfahrerin, mit der sie zusammentreffen, macht einen verwirrten Eindruck, weiß aber seltsamer Weise Dinge, die sie eigentlich gar nicht wissen kann … Wie es dazu kommt, dass Lillys Eltern sich mal am Riemen reißen, Oma Elke aufhört, alles zu zernörgeln und mit emotionaler Erpressung zu arbeiten, und Karim doch noch zu seinem Weihnachtsbaum kommt, erzählt El Kurdi ohne Umwege oder Zeigefinger, mit Augenzwinkern und fantasievollem Sinn fürs Übersinnliche. Die in wohlig-wärmendem Orange gehaltenen Illustrationen von Marine Ludin treffen mit ihrer Klarheit und dezentem Humor den Ton der Geschichte perfekt. Am Samstag liest El Kurdi um 15 Uhr aus „Ein Dings namens Schröder“ im Veranstaltungsraum des Tulipan Verlags, Senefelder Str. 34 (www.tulipan-verlag.de, Tulipan Verlag, München 2017, 60 Seiten, 10 €).

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