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Svenja Bednarczyk Nullen und EinsenZiel für 2018: mehr digital, mehr Automatisierung

Foto: taz

Mein Vorsatz fürs neue Jahr: die Automatisierung des Alltags. Andere wollen mit Digital Detox dem Smartphone entsagen. Ich will mehr Smartphone, mehr Smarthome, mehr Cybercyber, pewpew. Soll mir die Maschine doch bitte Arbeit abnehmen, wo sie kann.

Ziel 1: Kommunikation [✔]. Alles, was man zum Automatisieren von Nachrichten braucht, sind wiederkehrende Anlässe und die App „If this, then that“. So lassen sich beispielsweise automatische Geburtstagsglückwünsche verschicken. Die If-Anweisung an mein Telefon lautet dann: Wenn das Datum der 13. Dezember ist, schreibe Alice: „Alles Gute!“

Aber auch andere Nettigkeiten habe ich automatisiert. In der Beziehung beispielsweise gibt es immer wiederkehrende Konversationen, die zur Kontaktpflege zwar nötig sind, aber genauso gut vom Computer erledigt werden können, ohne dass die Aussagen falsch würden. Telefon, sende immer montags um 9 Uhr ein Kuss-Emoticon an den Partner. Immer dienstags um 14 Uhr ein „<3“. Und="" mittwochs="" um="" 12.30="" Uhr="" ein="" zärtlich-automatisiertes="" „Was="" machst="" du="" gerade?="" Ich="" denke="" an="" dich.“<="" p="">

Ziel 2: Bürokratieabbau [✔]. Zu automatisieren gibt es: den analogen Jahreskalender (privat) und den analogen Jahresplaner (geschäftlich), Einkaufszettel, den Konto- und Finanzüberblick, mehrere priorisierte To-do-Listen, die Steuererklärungen der letzten zwei Jahre, den Periodenrechner, den Kalorienrechner, den Schrittzähler, die Synchronisation von externen Festplatten und Lesezeichen, Arzttermine, WG-Putzplan. Da jeder Bereich seine eigenen Organisationsapps besitzt, stellt sich zunächst die Frage: Welche Bürokratieabbauapp passt zu mir? Bevor ich irgendetwas vereinfachen kann, muss ich erst mal die Vereinfachung der Organisation organisieren. Kennt jemand eine App dafür?

Ziel 3: Wohnen [✔]. Der schwierigste Part, denn auch 2018 sind viele Produkte noch nicht ausgereift. In der Theorie könnte so ein Saug­roboter einem eine Menge Arbeit abnehmen. Doch sind sie zu teuer für ihre kurze Laufzeit und die schlechte Saugleistung. Und solange sie noch nicht Stufen hochklettern, leider bei mir sowieso nicht wohnungskompatibel.

Die Fünftage-vorschau

Do., 11. 1.

Ambros

Waibel

Mittelalter

Fr., 12. 1.

Hengameh

Yaghoobifarah

Habibitus

Mo., 15. 1.

Fatma Aydemir

Minority Report

Di., 16. 1.

Juri Sternburg

Lügenleser

Mi., 17. 1.

Ingo Arzt

Kapitalozän

kolumne@taz.de

Auch sind smarte Glühbirnen, die das Licht in allen Zimmern anschalten, sobald ich nach Hause komme, eine hübsche Vorstellung. Doch drei dimmbare Glühbirnen von Phillips kosten 150 Euro. Wenn man es hell mag, kann es auch hier ganz schön teuer werden. Vergleichbare Leistungen von Start-ups sind da zwar billiger, aber wenn das Projekt pleitegeht, so wie beispielsweise die Firma Emberlight diesen Winter, gehen mit den Servern des Unternehmens auch die Glühbirnen zu Hause aus. Hmm.

Vielleicht versuche ich es erst einmal mit Klatschschaltern fürs Licht. Das schreibe ich als To-do in den Papierkalender. Und wie bei jedem anderen Neujahrsvorsatz auch, konzentriere ich mich den Rest des Jahres auf die Umsetzungserfolge der ersten Tage.

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