piwik no script img

■ SurfbrettPacMan gegen die Dosenmonster

Die Zeiten der ökologischen Vorbehalte gegen die Computertechnik sind endgültig vorbei. Der „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.“ (BUND) ließ sich für seine Kampagne gegen Getränkedosen unter www.over-dose.de/index .html eine Website bauen, die so ziemlich alles ausreizt, was Javas und moderne Browser hergeben. Immerhin haben die Umweltschützer darauf geachtet, daß ihre Überdosis an eingesetzten Ressourcen nicht umsonst verschwendet wird. Hübsch ist die Java-Version des guten alten „PacMan“, der sich hier nun vor drei Dosenmonstern in acht nehmen muß. Die Jugendlichen allerdings, an die sich diese Seiten ausdrücklich wenden, zögen womöglich härtere Spiele vor, aber mit einer ökologischen Variante von „Quake“ wäre der BUND ideologisch wohl doch überfordert gewesen. Sehr didaktisch sind die anderen Menüpunkte geraten, und der Darstellung der sogenannten Ökobilanz hätte ein wenig spielerische Phantasie gutgetan. Die braven Bildchen und Pfeile erklären wenig, man muß die Botschaft einfach glauben, daß die Mehrwegflasche der Dose in jedem Fall überlegen sei. Über Real-Audio abrufbare Statements von HipHoppern sollen sie verstärken, die dazu passende Musik ist leider noch nicht verfügbar. Aber das soll sich ändern, und in der „Job-Börse“ bietet der BUND schon jetzt seine eigenen Praktika an.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen