■ Surfbrett: Multimedial, modern, fremdenfeindlich
Auch in der Schweiz hat die politische Rechte schneller als die Linke gelernt, wie nützlich ihr das Internet sein kann. Christoph Blocher, der Unternehmer und Chef der Schweizerischen Volkspartei, hat sich unter www.blocher.ch eine Homepage zugelegt, an der sich manche ein Beispiel nehmen könnten. Er hält sich nicht mit langatmigen Erklärungen auf, lieber zitiert er Interviews und Artikel aus honorigen Zeitungen. Seine Reden sind auszugsweise über RealAudio zu empfangen. Noch wichtiger als diese Propaganda aber ist, dass Nationalrat Blocher die Besucher aus dem Netz glauben lässt, dass sie hier nun endlich einmal einem wichtigen Politiker ihre Meinung sagen können. Der Populist, der seit gut zehn Jahren gegen Ausländer und EU hetzt, führt private Onlineumfragen durch. Per E-Mail darf man zwar auch kritische Fragen stellen, die Ergebnisse der Umfragen jedoch stimmen auffallend mit Blochers eigenen Ansichten überein. In die Regierung eintreten möchte der Parteichef trotz seines alle Voraussagen übertreffenden Wahlerfolges vom vergangenen Sonntag aber doch nicht. Seine Rolle als Vordenker aller Hinterwäldler stände in Gefahr. „Der Blocher lässt sich nicht einbinden“, sagte er dem Züricher Tagesanzeiger.
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