: Suppenimbiss
Wer täglich seine Suppe isst, wird groß und stark. Wer keine Suppe mag, wird schwach. So steht es schon im „Struwwelpeter“. Das haben sich die Juppies und anthrazitfarben gekleideten Suppenjunkies, die in der Kindheit wohl zu wenig abgekriegt haben, gemerkt. Denn täglich bevölkert diese Szene die Suppenküchen am Kurfürstendamm und in der neuen Mitte. Man schlürft wie ein Gourmet die Suppen mit ausgewählten Pilzen plus Sahnehäubchen, verschiedenen raffinierten Gemüsen, Linsen, Roastbeef, Hesse oder Käse und passierten Kartoffeln. Ein Schnack zum dünnen Snack hebt die Gefühle und lässt die Kassen für die Nouvelle Cuisine klingeln. Doch angesichts von BSE und deutscher Esskultur sind Suppen samt Rindersättigungsbeilage jetzt out. Der wahre Genießer hat sich anderen Leibeswohltaten zugewendet. Mit Kanzler Schröder knackt man wieder Schweinewürste und stärkt sich wieder an der deutschen Frittenbude sowie mit Trennkost auf Wochenmärkten. Und zum Dessert: alles, was dick macht.
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