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Superminister Mirow

■ Ein Taktiker bastelt an seiner Karriere

Die Formulierungen wechseln: Mal ist von „Reintegration“ der Stadtentwicklungsbehörde (Steb) in die Baubehörde die Rede, mal wird von der Notwendigkeit eines „schlankeren Senats“ gefachsimpelt, dann wieder ist von der Korrektur „des Fehlers von 1991“ die Rede. Immer geht es jedoch nur um das eine: Stadtentwicklungssenator Dr. Thomas Mirow möchte im künftigen Senat eine bislang in Hamburg ungekannte Machtfülle vereinen und seinen Anspruch auf die Voscherau-Nachfolge stärken.

Die Chancen dafür stehen gut: Bausenator Eugen Wagner wird, da ist sich inzwischen selbst eine Mehrheit des rechten SPD-Lagers einig, seinen Abschied nehmen müssen. Er gilt inzwischen als einer der größten Hemmschuhe für eine modernere Stadtpolitik. Klar ist auch, daß es in Hamburg zukünftig weniger Ministerien geben wird. Da ExpertInnen verschiedenster Couleur zudem seit langem kritisieren, daß die Ressorts Bauen, Verkehr und Stadtentwicklung in Hamburg gleich auf drei Behörden verteilt sind, liegt eine Zusammenlegung dieser Bereiche nahe.

Gibt aber die Wirtschaftsbehörde ihre Zuständigkeiten für den Hafen und den Flughafen ab, so kann sie gleich ganz aufgelöst werden. Die Gründung der Stadtentwicklungsbehörde im Jahr 1991 wiederum hat sich zwar bewährt, weil dort seit Jahrzehnten erstmals wieder mal planerisch über die Stadt nachgedacht wird, ohne die Baubehörde ist die Steb jedoch politisch zu schwach.

Taktiker Mirow bereitet seinen Coup derzeit glänzend vor: Inzwischen haben sich auch große Teile der eher grün angehauchten Szene von Architekten, Sanierungsträgern und Planern auf ihn eingeschworen. Ein Insider zur taz: „Mirow ist der einzig strategisch denkende Kopf im Senat. Wir müssen auf ihn setzen.“

Auch innerparteilich wirbt Mirow um Unterstützung. Sein zentrales Argument: „Wir dürfen diese Gestaltungsfelder keinesfalls den Grünen überlassen.“

Florian Marten

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