: Super! Der neue Krüger als Poster!
Er war der umtriebigste, aber vor allem der haarigste SPD-Jugendsenator, den Berlin je gesehen hatte. Seine Parteigenossen befürchteten ständig, Thomas Krüger könne über seinen Bart stolpern, eine Treppe hinunterpurzeln und sich verletzen. Wer wäre dann eingesprungen? Wer hätte sich zum Schulanfang als Schülerlotse verkleiden müssen, um in die Zeitung zu kommen? Wer hätte das „HipHop-Mobil“ einweihen sollen? Wer hätte erklären müssen, daß der „Schulschwänzerbus“ dazu gedacht war, ganze Scharen von haltlosen Schülern wieder in die Klassenzimmer zu treiben? Und wäre bei der Auswahl eines Stellvertreters ein Losverfahren fair gewesen?
Die Kollegen hatten Glück: Kurz bevor der Bart des Theologen den Boden erreichte und die Situation noch gefährlicher wurde, posierte Thomas Krüger nackt auf einem Wahlplakat. Den Bart über die Schulter und die Hände vor das Geschlecht gelegt, warb er für sich als „ehrliche Haut“. Die Berliner ahnten, was da noch kommen könnte und wählten ihn eiligst in die Verbannung.
Heute ist Thomas Krüger als kulturpolitischer Sprecher der SPD in Bonn im Einsatz. Allerdings, und das machte ihn traurig, wurde er in letzter Zeit auffallend wenig fotografiert. Um das zu ändern, brachte Krüger ein großes Opfer: Er rasierte sich. Er nahm sich den ganzen Bart ab. Jedes einzelne Haar. Wir würdigen diesen überraschenden Akt der Verweiflung und die Neugier aller Leser. Ab heute, zum Ausschneiden: Der Krüger-Porträt-Starschnitt. Exklusiv in der taz!
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